„Schwerer Gang zum Gericht“: Die Stadtwerke Gera AG hat heute Insolvenz angemeldet!

27.06.14 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Schwerer Gang zum Gericht“: Die Stadtwerke Gera AG hat heute Insolvenz angemeldet!

JEZT - Das Wappen der Otto-Dix-Stadt Gera in Thüringen

(JEZT / OTZ | 2014-06-27) – Der heutige Tag wird als schwarzer Tag in die Annalen der Otto-Dix-Stadt Gera eingehen: Der Vorstand der Stadtwerke Gera AG musste am Mittag Insolvenz beim Amtsgericht Gera beantragen, wie die Stadt Gera am Nachmittag mitgeteilt hat.

Von der aufgrund massiver finanzieller Probleme erwarteten Insolvenzanmeldung sei ausschließlich die Stadtwerke Gera AG betroffen, in der ausschließlich Verwaltungsaufgaben angesiedelt sind, teilte ein Sprecher von Geras Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn mit; hier trifft die Insolvenz 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Einzelunternehmen des Stadtwerkekonzerns mit rund 1.000 Mitarbeitern selbst seien vorerst nicht betroffen, heißt es aus dem Rathaus von Thüringens drittgrößter Stadt, sodass Dienstleistungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft weiterhin erfolgen.

Geras Oberbürgermeisterin Hahn versprach gegenüber der Ostthüringer Zeitung, dass man „vertrauensvoll und konstruktiv mit dem noch zu bestimmenden vorläufigen Insolvenzverwalter zusammenzuarbeiten“ werde. Weiter betonte sie in der OTZ: „Die Versorgungssicherheit in unserer Stadt ist gegeben.“ Dies untermauerte auch das Stadtwerke-Tochterunternehmen Energieversorgung Gera / EGG am Nachmittag mit der Ankündigung, dass die Belieferung mit Strom, Gas und Fernwärme weiterhin gesichert sei. Ebenso kommen man seinen Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und anderen Geschäftspartnern „uneingeschränkt nach“.

Die Stadtwerke Gera AG ist mit aktuell 30,5 Millionen Euro zahlungsunfähig; die Gesamtschuldenlast sei aber wesentlich höher, wie gut unterrichtete Kreise diese Woche berichteten. Auch die Stadt Gera selbst steckt in der Schuldenfalle und nimmt seit Jahren wesentlich weniger Geld ein, als sie ausgeben muss. Schuld an der Misere seinen u.a. teure Prestigeprojekte wie die Bundesgartenschau 2007, welche der ehemals wohlhabenden Industrie- und Residenzstadt Gera als Veranstalter (gemeinsam mit der Region Ronneburg) ein Defizit von rund drei Millionen Euro gebracht hatte.





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