Nun ist es offiziell: Auch die Geraer Verkehrsbetrieb GmbH ist insolvent – Stadt Gera zahlt vorläufig die laufenden Rechnungen
(JEZT / MDR | 2014-07-04) – Nur eine Woche nach den Stadtwerken Gera AG ist seit gestern auch deren 100-prozentige Tochter, die Geraer Verkehrsbetriebs GmbH insolvent, wie der MDR auf seiner Infotextseite meldet. Zwar hatte deren Chef Ralf Thalmann diese Woche mitgeteilt, dass man zahlreiche Gespräche führen werde, um die sich ankündigenden finanziellen Engpässe zu verhindern, aber ein positives Ergebnis ist leider ausgeblieben.
Nach Angaben des MDR fehlt den Verkehrsbetrieben derzeit eine sechsstellige Summe für Kraftstoffe und die Löhne der Mitarbeiter. Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn versicherte gegenüber MDR.Info, dass Busse und Bahnen in der Otto-Dix-Stadt zunächst weiter fahren könnten, da kommende Rechnungen vorläufig von der Stadt bezahlt würden. Thüringens drittgrößte Stadt steckt aber selbst seit langer Zeit wegen immenser Schulden – verursacht auch durch Prestigeprojekte – in einer finanziell prekären Lage. Nach einem Ende 2013 vom Stadtrat beschlossenen Konsolidierungsprogramm für die Stadtkasse müssen nach Angaben eines Sprechers der Stadtverwaltung bis zum Jahre 2023 in Gera rund 100 Millionen Euro an Schulden abgebaut werden. Nun kommen noch die Solidarleistungen für den Nahverkehr hinzu.
Für die Stadtwerke Gera AG ist inzwischen ein Insolvenzverwalter bestellt worden. Ob dieser allerdings im Rahmen seiner vom Gericht bestellten Tätigkeit den Geraer Nahverkehr als regelmäßig defizitären Teilsektor der Stadtwerke am Leben erhalten kann, ist zweifelhaft.
Verfasst von: Redaktion
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