„Medienkrieg der OBs“: Geras Ex-OB Norbert Vornehm geht mit Amtsinhaberin Viola Hahn scharf ins Gericht
(JEZT / MDR | 2014-07-09) – Norbert Vornehm, der von 2006 bis 2012 Oberbürgermeister von Gera war, kritisierte gestern in MDR.Thüringen die jetzige Amtsinhaberin Viola Hahn scharf wegen der Insolvenz der Stadtwerke Gera GmbH. Der frühere OB machte in der Radiosendung seine Nachfolgerin verantwortlich für eine Reihe von Fehlentscheidungen, die zur Stadtwerke-Insolvenz geführt hätten, so Vornehm. Allerdings hatte Hahn zuvor bei MDR.Info ihrem Vorgänger die Hauptlast der Schuld für die Insolvenz gegeben, da deren Gründe viele Jahre zurück lägen, wie sie gegenüber dem MDR sagte.
Vornehm konterte nun damit, dass der Stadtwerke-Aufsichtsrat mit Hahns Beteiligung kurz nach seiner Abwahl als OB den damaligen Vorstand abberufen hätten. Damit sei die Stadtwerke Gera GmbH so gut wie führungslos gewesen, sagte er. Zudem hätten, so der Ex-Oberbürgermeister im MDR, einige Tochterunternehmen zu selbstständig agiert und die Geraer Energieversorgung habe den Wert eines zwei Jahrzehnte alten Kraftwerks nach unten korrigiert und ihrer Konzernmutter, den Stadtwerken, die Differenz von zehn Millionen Euro in Rechnung gestellt. Das hätte ursächlich die Zahlungsfähigkeit der Stadtwerke massiv gefährdet, berichtete Norbert Vornehm.
Als weiteren Grund für die jetzige Insolvenz der Stadtwerke nannte Vornehm die Entscheidung Hahns, den Bau der neuen Straßenbahnlinie nach Gera-Langenberg stoppen zu lassen. Als Folge dessen sei eine zugesagte Förderung von 75 Prozent hinfällig geworden, die Verkehrsbetriebe hätten danach mehrere Millionen Euro selbst aufbringen müssen, wofür aber keine Kredite mehr bereit gestanden hätten. Dies, so Vornehm, habe erheblichen Einfluss auf die Entwicklung genommen, dass nun auch die Verkehrsbetriebe Gera insolvent seien.
Oberbürgermeisterin Viola Hahn hatte Vornehm zuvor im MDR für fehlende Rückstellungen für dringend nötige Investitionen des Nahverkehrs verantwortlich gemacht und sagte außerdem, den Stadtwerken seien bei der Überführung der Stadtwirtschaft in die Umweltdienste Belastungen in Millionenhöhe entstanden. Dies sei Vornehms Schuld, so Hahn.
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