„Große Moleküle sollen Energiewende meistern“: Internationale Polymer-Konferenz findet im September an der FSU Jena statt

24.07.14 • INFOS FÜR STUDIERENDE, JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Große Moleküle sollen Energiewende meistern“: Internationale Polymer-Konferenz findet im September an der FSU Jena statt

JEZT - Tobias Janoschka und Prof Dr Ulrich S Schubert - Foto © JP Kasper FSU Jena

(JEZT / FSU | 2014-07-24) – Die Fachgruppe Makromolekulare Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) lädt zur Konferenz „Polymers and Energy“ vom 14. bis 16. September 2014 nach Jena ein. Zentrale Themen der Veranstaltung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sind Synthese, Verarbeitung, Charakterisierung und Anwendung von Makromolekülen in Forschung und Technik. Im Fokus stehen dabei insbesondere Energiespeicherung, -umwandlung und -einsparung.

Fossile Energiequellen sind endlich, Alternativen sind gefragt. Neue Ansätze zur Energiespeicherung, -umwandlung und -einsparung stehen im Fokus von Forschung und Entwicklung und erfahren eine wachsende gesellschaftliche Relevanz, insbesondere mit Blick auf die Energiewende. Polymere bergen ein großes Potenzial für neue Technologien und Anwendungsmöglichkeiten im Energiesektor. Sie sind kostengünstig in der Produktion, einfach in der Verarbeitung und bieten viele Möglichkeiten, ihre Eigenschaften durch Wahl der Monomere, Vernetzungsarten und Kettenlänge zu optimieren. Vor diesem Hintergrund präsentieren und diskutieren internationale Experten aus Wissenschaft und Industrie auf der „Polymers and Energy“ neue Ideen und Erkenntnisse, wie verschiedene polymere Materialien Beiträge zur Energieversorgung der Zukunft leisten können.

„Es ist für uns eine große Ehre, dass die Fachgruppentagung nun das erste Mal in Jena stattfindet“, sagt Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Lehrstuhlinhaber für Organische und Makromolekulare Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und lokaler Organisator der Tagung (auf dem Foto oben rechts). „Wir freuen uns, den Teilnehmern die aktuellen Jenaer Entwicklungen in den Bereichen Polymere und Energie zu präsentieren“, so Prof. Schubert. So erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, bei Laborführungen u. a. das Jena Center for Soft Matter (JCSM) und das Zentrum für Energie und Umweltchemie (CEEC) kennenzulernen – zwei an die Universität Jena angegliederte interdisziplinäre Forschungszentren.

Professor Dr. Christoph J. Brabec, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, geht bereits im Eröffnungsvortrag auf die faszinierenden Möglichkeiten ein, die das Drucken von (an)organischen Solarzellen bieten könnte. Das entscheidende Energiethema der Zukunft „elektrische Energiespeicher/Batterien“ spielt mit einer Reihe von Vorträgen eine zentrale Rolle in der Konferenz. In die Thematik „metallfreie“ Batterien führt der Erfinder der organischen Radikal-Batterien, Professor Hiro Nishide aus Japan, ein, gefolgt von aktuellen Beiträgen für neue druckbare Folienbatterien aus Jena (Dr. Martin Hager, Universität Jena). Ein neues Konzept für skalierbare elektrische Energiespeicher für die Energiewende stellt eine Ausgründung der Universität Jena vor: Redox-Flow-Batterien auf Kunststoff-Basis (Tobias Janoschka, JenaBatteries GmbH).

Auf Energieeffizienz geht auch Dr. Tim Liebert von der Universität Jena in seinem Vortrag über den Einsatz von Biopolymer-Matrices in energieeffizienten Fenstern ein. Solche Fenster reagieren flexibel auf Sonneneinstrahlung mit Verdunkelung und Kühlung und tragen so zum Energiesparen bei. Dazu verwendet werden passive Bauteile wie photochrome Beschichtungen, die auf Bestrahlung mit UV-Licht mit einer reversiblen Farbtonänderung reagieren, oder thermochrome Gläser, die bei Bedarf automatisch weniger Sonnenenergie einlassen. Zu den aktiven Bauteilen zählen zum Beispiel Flüssigkristalle, die Fenster erst durch Anlegen einer elektrischen Spannung transparent werden lassen, und elektrochrome Gläser, die sich elektrisch von klarer Durchsicht zu trübem Milchglas schalten lassen. Liebert zeigt, dass auch Biopolymere in ebendiesen Anwendungsgebieten eingesetzt werden können.

Die GDCh verleiht zudem im Rahmen der „Polymers and Energy“ sowohl den Hermann-Staudinger-Preis als auch den Georg-Manecke-Preis. Die Fachgruppe Makromolekulare Chemie vergibt darüber hinaus den Preis für Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie. Weiterhin werden die besten Posterbeiträge prämiert.

Weitere Informationen zur Tagung findet man HIER.





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