Britischen Wissenschaftlern gelingt ein revolutionärer Durchbruch bei der Entwicklung eines „super-schwarzen“ Materials
(JEZT / SURREY NANOSYSTEMS | 2014-07-28) – Der britsichen Firma Surrey Nanosystems gelang jetzt mit „Vantablack“ ein Material zu erzeugen, welches in seiner Fähigkeit Licht zu absorbierne einen Grad von 99,96% erreicht; dies ist – bezogen auf einfallende Lichtstrahlung – der höchste Wert, der in der Wissenschaft jemals verzeichnet wurde.
„Vantablack“ sei ein wichtiger Durchbruch bezogen auf die Anwendung von Nanotechnologien in optischer Messtechnik, sagte dieser Tage Ben Jensen von Surrey Nanosystems bei der erstmaligen öffentlichen Vorstellung des neuen Materials. So werde etwa Streulicht extrem reduziert und damit die Fähigkeiten von empfindlichen Teleskopen derart verbessert, um auch schwächste Himmelsobjekt und Sterne zu erfassen, wie Jensen berichtete. Auch für empfindliche Kalibrierungssysteme sei der ultra-niedrige Reflexionsgrad von „Vantablack“ geradezu ideal, verbessere es doch extrem die Empfindlichkeit von entsprechenden Instrumenten.
Das jetzt entwickelte untra-schwarze Material wird als Überzug auf einer Folie erzeugt und sei, so Jensen, das Ergebnis einer für Surrey Nanosystems patentierten Anordnung von Kohlenstoffnanoröhren, deren Gestrüpp aus winzigen Röhrchen das Licht einfängt und nahezu komplett absorbiert. Die technische Entwicklung von „Vantablack“ sei aber erst möglich geworden durch das Zusammenwirken vieler wissenschaftlicher Bereiche im britischen „Space for Growth„-Programm, an welchem u.a. auch das National Physical Laboratory / NPL und die Firma EnerSys ABSL Products mitarbeiten, berichtete Jensen.
Für den Betrachter wirkt „Vantablack“ jedenfalls irritierend unwirklich, da ein damit beschichteter Gegenstand, wenn er auf eine weitere „Vantablack“-Oberfläche gelegt wird, alle erkennbaren Formeigenschaften verliert und wie in einem schwarzen Loch zu verschwinden scheint. Die zweijährige Entwicklungs- und Testphase konnte, so die britische Firma, im Dezember 2013 erfolgreich abgeschlossen werden.
Surrey NanoSystems erwartet nun eine Menge Beschichtungsaufträge von Firmen der Rüstungs- und Weltraumtechnik. Sollte sich dies aber nicht ergeben, dann „hätte man Pech“, wie Ben Jensen mit dem sprichwörtlichen britischen – hier sicherlich nano-schwarzen – Humor erklärte.
« „Ein Hauch von Republikflucht“: Rainald Grebe begeisterte (mal wieder) in der Kulturarena „Ein knappes 0:1 in Wales“: Newport revanchierte sich beim FCC für die 1981er Niederlage »