„Meine Geschichte, Deine Geschichte – unsere Geschichte“: 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution 1989/90
(JEZT / DR. HENNING PIETSCH | 2014-07-31)- Am 12. Juli 2014 feierte der Thüringer Geschichtsverbund (Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED- Diktatur) aus Anlass des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution 1989/90 gemeinsam mit den Bürgern der Stadt Erfurt in der Mahn- und Gedenkstätte Andreasstraße ein Bürgerfest. Motto war das Thema „“evolution und Freiheit“.
In zwei Podiumsrunden am Nachmittag ging es um den Wert der politischen wie persönlichen Freiheit, wobei der Bogen zu aktuellen politischen Themen geschlagen wurde, so zur Krise in der Ukraine, zum Datenschutz und wer wessen Geschichte erzählen sollte und darf. Bei Letzterem wurde klar, dass es unterschiedliche Perspektiven gibt, die der Opfer des SED-Regimes, der heuteigen Aufarbeiter und die subjektiven Betrachtungen der Menschen, die die DDR ganz unterschiedlich erlebten. Es wurde zudem herausgestellt, dass die Einbeziehung der jungen Generation, die u. a. durch den Thüringer Landesschülervertreter vertreten wurde, hier einbezogen werden muss. Dabei geht es nicht nur um reine Wissensvermittlung sondern um den Dialog der Generationen und um die Herausbildung eines Verständnisses für unsere demokratische Gesellschaft, die bei genauer Betrachtung der Geschichte nicht als selbstverständlich gelten kann und daher darauf angewiesen ist, sie zu erschließen und weiter zu entwickeln.
An der ersten Podiumsrunde „Die Freiheit die wir meinten“ beteiligten sich Matthias Sengewald, Gesellschaft für Zeitgeschichte, Erfurt, Volker Bausch, Direktor der Point Alpha Stiftung, Geisa, Claudia Rusch, Berlin, Autorin und Oleg Jurtschak, aus Kiew in der Ukraine. In der zweiten Runde diskutierten Constanze Kurz, Berlin, Pressesprecherin Chaos Computer Club (CCC), Patrick Stegemann, Kooperative Berlin, Die Revolution und ihre Kinder, Phillip Brückner, Erfurt und Maximilian Reichel-Schindler, Landesschülervertreter Thüringen.
Ehrengäste waren der Thüringer Bildungsminister Christoph Matschie und Andreas Bausewein, Oberbürgermeister der Stadt Erfurt. Den Festvortrag hielt Prof. em. Dr. Josef Pilvousek, Erfurt. Matschie dankte den Thüringer Geschichtsvereinen und Aufarbeitungsinitiativen und betonte: „Ihr Engagement ist ein großer Gewinn für uns alle. Mit ihrer Arbeit halten die Vereine und Institutionen der Aufarbeitung die Erinnerung an die Repression durch das SED-Regime und an die friedliche Revolution wach. Darüber hinaus erinnern sie uns mit ihren Projekten daran, dass Rechtssicherheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind. Es sind Werte, die immer wieder erstritten werden müssen”.
Am Abend wurde ein Konzert angeboten, wo Max Prosa (Singer-Songwriter) aus Erfurt das Publikum begeisterte. Infos zum Thema erhält man auch bei der Geschichtswerkstatt Jena.
« „Wir erfinden das Rad nicht neu, aber wir reparieren es!“: Jezt gibt es ein Reparier-Café…nicht nur für Zweiräder „Strömungsvisualisierung“: Bewegungsforscher der FSU machen sichtbar, wie Wasser Schwimmer umströmt »