„Auch Jenas Samtpfoten erfasst!“: Weltdatenbank der Katzen wurde aus Facebook- und Instragramm-Daten erstellt
(JEZT / STERN | 2014-08-18) – Katzen sind, dies ist wissenschaftlich erwiesen, die beliebtesten Haustiere der Welt und haben deshalb auch in den sozialen Netzwerken ihren festen Platz. Selbst wenn sie noch keine eigenen Accounts auf Facebook oder Instagram haben, so posten doch Herrchen, Frauchen, Kinderchen oder Nachbarn nur allzu gerne die lustigsten Fotos ihrer pelzigen Freunde.
Was dabei stets vergessen oder leichtfertig übersehen wird: zusammen mit den Bildern gelangen auchnoch hunderte anderer Informationen ins Netz. So wird zu jeden Foto (egal ob von Mensch, Landschaft oder Tier) die IP-Adresse, Tag und Uhrzeit und auch der Standort mitgesendet. Und was man damit, da diese Daten ungeschützt sind, so alles anstellen kann, hat nun, wie das Hamburger NAchrichtenmagazin STERN schreibt, ein Professor aus Florida namens Owen Mundy bewiesen.
Prof. Mundy hat Fotoplattformen und soziale Netzwerke durchsucht und zwar alleine nach Katzenbildern, die mit einem Standort versehen wurden. Nach nur drei Monaten hatte er mit seinem Suchprogramm mehr als 15 Millionen Bilder der Stubentiger gefunden und aus einer Million Katzenbilddaten eine interaktive Karte erstellt die er auf der Website www.iknowwhereyourcatlives.com zum Abruf bereit gestellt hat. Hier kann jeder Internet-Nutzer durch eine Weltkarte von Katzenbildern klicken. Berlin, New York, Peking, Rio, Jena: Überall sind Katzenadressen und Fotos der Samtpfoten dokumentiert.
Dabei nutzt der Professor nach Angaben des Nachrichtenmagazins das rechtefreie Kartenmaterial von Google Maps, auf dem die Bilder angezeigt werden. So kann man (wie im Falle unserer Stadt) die eigene Nachbarschaft durchforsten, die Katzenbevölkerung in der „Dornburger Strasse“ (siehe Abbildung links) entdecken und vielleicht stolpert man dabei über ein Portrait des eigenen Vierbeiners. Nun versichert der Entwickler aus Florida zwar auf der eigenen Website, dass die Namen der Katzenbesitzer nicht veröffentlicht und die Informationen nicht verkauft werden.
Und er sagt, dass jeder, der dies möchte, bei ihm die Löschung beantragen kann. Für ihn sei alles, so zitiert das Hamburger NAchrichtenmagazin Prof. Mundy, vor allem ein Daten-Experiment, das nicht nur dem Phänomen Katzenbilder gewidmet ist, sondern auch einen Protest gegen die Datensammelwut vieler Unternehmen darstellt. Auch die Nutzer der sozialen Plattformen sollen für die eigene Datensicherheit sensibilisiert werden.
Bleibt zu hoffen, dass ohm niemand die Katzendatenbank klaut und sie z.B. an Royal Canin oder Whiskas verkauft.
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