„Der grüne Daumen“: Kapuzinerkresse, eine gleichsam heilsame und leckere Pflanze
(JEZT / NABU | 2014-08-23) – Ursprünglich stammt die Kapuzinerkresse aus den Urwäldern Südamerikas, vor allem Boliviens und Perus, wo etwa 80 Arten vorkommen. Von dort gelangte die Kapuzinerkresse um 1600 nach Europa und wurde wegen ihrer ausdauernden Blühfreudigkeit von Juni bis Oktober schnell in den Bauerngärten heimisch. Heute gibt es viele verschiedene Arten und Varietäten.
Da die Pflanze frostempfindlich ist, muss sie im Frühjahr wieder neu ausgesät werden. In günstigen Lagen oder milden Winter sät sie sich aber auch selbst aus. Einzelne Exemplare können mit ihren Ranken beträchtliche Ausmaße erreichen. Mit ihren leuchtend gelben bis orangefarbenen Blüten ziert sie jeden Garten. Sie liebt einen sonnigen Standort, braucht zwar gute Gartenerde, aber keinen zusätzlichen Dünger. Im Gegenteil: bei Überdüngung würde die Blühfreudigkeit nachlassen und mehr Blattwerk produziert. Im Nutzgarten wird sie gern unter Obstbäume oder neben Kohl gepflanzt, da sie Blattläuse oder Raupen von ihnen abhält, weil sie selber davon heimgesucht wird.
Gegessen werden nur die jungen, frischen Blätter und Blüten der Pflanze. Ihre zarten Blätter haben einen aromatischen, scharfen, würzigen Geschmack, weshalb sie gern als Zutat in frischen Salaten, Kräutersoßen, Dips oder Kräuterbutter verwendet wird. Auch feingehackt wie Schnittlauch aufs Butterbrot ist diese Kresse ein besonderer Genuss. Wegen der farbenprächtigen Blüten eignet sie sich zudem hervorragend für die Dekoration von Speisen, Salaten und Buffets. – Die grünen Früchte und auch die Blütenknospen können wie Kapern in Salz- und Essig-Lake eingelegt werden und in Soßen und Salaten ebenfalls für eine pikante Abwechslung sorgen.
Doch nicht nur als Gaumen- und Augenschmaus kann die Kapuzinerkresse dienen, sondern auf Grund der antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffe ihrer Blätter auch als pflanzliches Antibiotikum zur Wundheilung oder naturmedizininschen Behandlung von Bronchitis und Harnwegsinfektionen. Die Pflanze enthält dazu neben Senfölgkykoside auch viel Vitamin C. – Aber Vorsicht: bei zu reichlichem Genuss kann es zu Magen- und Darmreizungen kommen.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des NABU Thüringen – Mehr über diese Heilpflanze im eigenen Garten erfahren sie HIER auf der Internetseite des NABU Thüringen e.V.. Vielen Dank für die Unterstützung an: Sielmanns Natur-Ranger – Team Jena, c/o Horst Ertel sowie Dr. Axel Wiebrecht aus Berlin.
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