“Das Sommerinterview 2014″ – Radio Jena im Gespräch mit: Rainer Sauer (Teil 2)
(JEZT / ZONO RADIO JENA | 2014-08-24) – Am vorletzten Wochenende sendete RADIO JENA ein aktuelles Interview mit Rainer Sauer, in dem es auch um das Projekt „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“ ging und aus dem wir hier zum zweiten Mal Auszüge veröffentlichen; der ersten Teil findet man HIER. Der Gesprächspartner von Rainer Sauer war ZONO Musikredakteur Toby Reiter.
Reiter: Es gibt in unserer Region TLZ und OTZ Online (Anm.: von der Zeitungsgruppe Thüringen), Hallo Jena (Anm.: von Deutschland Today), den Thüringen-Reporter (Anm.: von der OSCAR-Redaktion), die Jenaer Nachrichten, JENAPOLIS und noch mehr Jena-Portale. Was kann JEZT, was die anderen Portale nicht können? Was sind die Besonderheiten Ihres Projektes?
Sauer: Also zuerst ist JEZT nicht mein eigenes Projekt, sondern ich trage nach außen Verantwortung hierfür. Ich weiß, dass von bestimmten Leuten diesbezüglich immer wieder diese Fehlinformation verbreitet werden, was natürlich Unsinn ist bei den fast 400 Artikeln, die seit dem 21 . Juni bei uns erschienen sind. Mir persönlich ist das sogar etwas zu viel Stoff, 400 Artikel in neun Wochen, aber es soll bitte niemand in seinem Tatendrang gebremst werden. Denn gemacht wird JEZT von einer Vielzahl von Nutzern und das ist schon einmal die erste Besonderheit. Alle bei Radio Jena und insbesondere JEZT pflegen seit Jahren den kooperativen Umgang untereinander. Wir sind seit 1999 vernetzt mit den unterschiedlichsten Vereinen und Institutionen in Jena. Wir sind also seit anderthalb Jahrzehnten mediales Sprachrohr für die Vielfalt in Jena, bei dem jeder einfach mitmachen, sein eigenes Radio und nun auch seine eigenen Artikel machen kann. Inzwischen klappt auch die Vernetzung in die Ortsteile recht gut. Ich denke aus sechs oder sieben Ortsteilräten haben wir regelmäßige Rückmeldungen. Aber natürlich wird das noch weiter optimiert. Man darf ja nicht vergessen, dass wir uns mit JEZT noch in der sogenannten „Beta-Phase“ befinden. Da ist stetiges Ausprobieren und Verbessern angesagt. (…)
Was die Dinge betrifft, die andere nicht machen, kann ich keine klare Antwort geben. Ich darf aber sagen, dass wir im Moment nur etwa 30 % unseres Potentials abgerufen haben und langsam aber stetig JEZT ausbauen. So wird es demnächst bei JEZT eine Serie geben unter dem Titel „Alles unter Kontrolle!?„, wobei bekannte Autoren bestimmte Punkte darstellen, bei denen in unserer Stadt und im Freistaat von oben den Bürgen Dinge abverlangt werden, die die Stadt Jena oder das Land Thüringen bei sich selbst nicht einhält. Ich denke das wird sehr interessant werden und die verantwortlichen Politiker in Erklärungsnot bringen. JEZT ist ja nicht nur ein Nachrichtenmedium sondern soll auch helfen, unsere Stadt und die Region mitzugestalten. Da freue ich mich schon auf die Kommentare hierzu.
Einige Leute berichten, dass sie Kommentare auf JEZT geschrieben haben und die sind nicht oder erst spät erschienen. Hängt dies auch mit der Beta-Phase zusammen?
Ganz genau. Das hat keine weiteren Hintergründe. Bei uns wird grundsätzlich nichts zensiert oder gelöscht, wenn man sich an die Mitmachregeln hält. Aber derzeit haben wir die Kommentarfunktionen zu den Artikeln nur ab und an aufgeschaltet. Das hat mit Sicherheitstests zu tun, mit einem Kommentar-Spamfilter, den wir testen, der zukünftig Werbesachen und andere unpassende Dinge selbstständig herausfiltert.
Abschließend nochmal zum Konzept von JEZT und vielleicht auch noch ein paar Worte zur Finanzierung.
OK. Fangen wir einmal mit dem Geld an. JEZT ist vereinsgetragen, d.h. die Vereinsmitglieder finanzieren das Projekt in erster Linie über ihre Mitgliedsbeiträge. Dann kommen unsere Sponsorengelder hinzu, die wir einwerben und schließlich Zuwendungen von Dritten. Wir haben ja Kosten, die gedeckt werden müssen. Unsere Jenareporter erhalten Entschädigungen für ihre Arbeit. Unser Sicherheits-Server „Deutschland Digital“, das ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit ashampoo-dns, kostet Geld und mit Dorian Wiebrecht haben wir einen absoluten Webprofi in unseren Reihen, denn entsprechend unseren Anforderungen, deren Komplexität und dem wachsenden Umfang unserer Projekte, müssen wir das machen. Der könnte auch ganz woanders arbeiten, aber er hat sich für JEZT entschieden. Klar, Sicherheit kostet, ist aber notwendig um das Konzept für JEZT, die Kommunikation zwischen den Menschen in Jena und der Region zu fördern und zu gewährleisten. Konstruktiv und nicht destruktiv. Unsere Stadt ist doch nun wirklich eine lebenswerte Stadt, die nicht nur aus überteuren Wohnungen, Kommerz und dem Versagen der Verwaltung besteht. Das könnte mich schon ärgern, wenn bei JEZT fortwährend aus Krümeln ein Kuchen gebacken werden würde. Mißstände aufzeigen ist das eine, aber künstlich Skandale zu zelebrieren und aufzubauschen, das sollte nicht der Stil von JEZT werden. Das überlassen wir anderen.
Unsere urbane Kultur, angefangen von der Hochkultur über Kindergärten, Schulen und der Kulturarena zu den Museen, der Soziokultur und unseren vielen Vereinen, das ist ein großes Jenaer Thema. Da ist es notwendig, über alles zu berichten. Das gilt auch für den Sport, Breitensport wie spezielle Sportarten. Das gilt auch für die Stadtentwicklung oder die Politik, die soziale Komponente und das Zusammenleben. Hier greift unser Ansatz, hier wird JEZT zukünftig Berichte der Redaktion mit Presseveröffentlichungen, Artikeln von unseren JenaReportern und dem, was die verschiedenen Leser selbst schreiben, verschmelzen, wird über das eigene Radio und den Medienpool eine Vielfalt bieten, die es so nirgends in Jena gibt. Auch die Kirchen werden da bei uns mitmachen.
Was darf man unter den Begriffen „Medienkanal“ und „eigenes Radio“ erwarten?
Wir werden ab dem regulären Webstart am 14. September 2014 das lokale Hörfunkprogramm Radio Jena für alle Interessenten und Themen öffnen. Wir werden zudem vielfältige Daten, also Bilder, Fotos, Radiosendungen und Videos in einem Mediapool konzentrieren, da darf man sich bis zum Jahresende durchaus überraschen lassen. JEZT soll ein Portal werden, von dem man gar nicht mehr weggehen will und wird, wenn man mal dabei ist, mit allen Themen, die die Menschen interessieren und die sie selbst mitgestalten und mitkommentieren können.
[DEN 1. TEIL DES SOMMERINTERVIEWS FINDET MAN HIER BEI WWW.JEZT.DE]
5 Kommentare
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wie kann man nur solch eine gülle schreiben
Da ich das war, der den Auszug aus dem Radiointerview in den Computer geschrieben hat, beziehe ich das auf mich. Denn sonst hätten Sie ja geschrieben „gülle sagen“.
Mit besten Grüßen
Petra Hartung
(und wie heißen Sie, wenn ich mal fragen darf?)
ich mag das auch nicht, wenn immer nur genölt wird und keiner kapiert um was es geht. was ist denn nun „gülle“ an dem bericht. bitte jetzt mal butter bei die fische.
Nur substatielle Kritik ist gute Kritik. Ich kann mit solch einer Äußerung auch nichts anfangen. Klingt nach einem Kleingeist, der sich abgegriffen fühlt. Weshalb?
In dem Interview von Mitte August ging es um Radio Jena, um Synthesizermusik, um Science Fiction und – ja auch – um JEZT. Das einzige, was man mir vorwerfen könnte ist, dass ich, was die Anzahl der Artikel betrifft, in die Zukunft geschaut hatte, mit einer Prognose von 400. Bis heute sind es aktuell aber „nur“ rund 380. Ist das so schlimm?
zu „verbreitung von fehlinformationen“ macht „gülle“ aber für einen kleingeist sinn, wenn er denkt dass sie das hier alles selbst machen und die helfer nur erfunden haben. wir haben früher aber nicht „gülle“ gesagt sondern „gequirlte scheisse“. wobei ich das gerade nicht finde. mich hat gefreut, dass sie sagten, dass es eine gute vernetzung in die stadtteile gibt. das ist wichtig um dem rathaus paroli geben zu können. ohne unsere stadtteileräte und ortsbürgermeisterinnen und ortsbürgermeister würde man dort nur noch machen was man will.