„Die Zukunft der Thüringer Kitas“: Podiumsdiskussion der Landeselternvertretung mit den Direktkandidaten zur Landtagswahl

27.08.14 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Die Zukunft der Thüringer Kitas“: Podiumsdiskussion der Landeselternvertretung mit den Direktkandidaten zur Landtagswahl

JEZT - Podiumsgespraech der Thueringer Landeselternvertretung zum Thema Kita im August 2014

(JEZT / LANDESELTERNVERTRETUNG | 2014-08-27) – Am Montag Abend diskutierten auf Einladung der Thüringer Landeselternvertretung die Direktkandidaten der beiden Jenaer Wahlkreise zur Zukunft der Thüringer Kitas im „Kubus“ in Lobeda-West. „Mit großer Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass sich alle Parteien für eine Qualitätsverbesserung in der Kinderbetreuung ausgesprochen haben“, resümiert Tim Wagner, der als Vertreter des
Stadtelternbeirates Jena die Diskussion mit leitete.

Was Qualität bedeutet und wie dieses im Rahmen leerer werdender Haushaltskassen finanziert werden soll, konnte
allerdings nicht geklärt werden. Christoph Matschie (SPD) sagte hierzu: „Wichtig für die Qualität ist die Motivation und Ausbildung der Mitarbeiter in den Kitas. Um zu gewährleisten, dass wir die Fachkräfte hier in Thüringen binden, müssen wir allerdings für eine faire Bezahlung Sorge tragen.“ Dies jedoch scheint sich relativ schwierig zu gestalten, da Thüringer Kommunen die Kitas oft in private Trägerschaft überführen und somit hier der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes nicht mehr greift.

Für Rosa-Marie Haschke (CDU) – die als einzige der Runde nicht für den Landtag kandidiert und die nicht-anwesenden Kandidaten der CDU vertrat – gehören Erziehung, Bildung und Betreuung zusammen. Haschke: „Leider wird in der Ausbildung der Erzieher zu wenig wert auf die Arbeit mit den Eltern gelegt.“ Gerade das sei aber im Rahmen verstärkter Elternmitwirkung heutzutage sehr wichtig, sagte sie. Ob der Wunsch nach einem Betreuerschlüssel von 1 zu 3, den Olaf Müller (Bündnis 90 / Grüne) als Ziel anstrebt, realistisch ist, bleibt mehr als fraglich. Dies würde für den Freistaat eine Zahl von bis zu 20.000 Erzieherinnen und Erziehern bedeuten.

FDP-Direktkandidat Thomas Nitzsche bemängelte dagegen die fehlende Unterstützung des Landes für die
Kommunen. „Derzeit werden die Kitapätze in Jena zu 31% durch das Land, zu 16% durch die Eltern und zu über 50% durch die Stadt finanziert. Das Land ist hier gefragt, über den Kommunalen Finanzausgleich mehr zu machen“, forderte Nitzsche. An diesem Punkt waren sich alle Beteiligten schnell einig: hier muss der Kommunale Finanzausgleich unbedingt transparenter werden.

„Aber auch der Bund muss sich beim Thema Kita stärker engagieren“, ergänzte der stellvertretende Ministerpräsident Christoph Matschie. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre versprach Frau Dr. Lukin (Die Linke) Großartiges. „Die Landtagsfraktion der Linken wird ein Modell entwickeln, in dem nicht nur die Kitas perspektivisch gebührenfrei werden, sondern auch ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder angeboten wird“, versprach Lukin.

Die Vorsitzende der Landeselternvertretung zeigte sich am Ende des Abends zumindest erfreut und sagte: „Bei so viel Einigkeit im Ziel ‚Bessere Kitas‘ freue ich mich auf die nächste Legislatur. Bleibt jedoch abzuwarten, ob am Ende die Prioritäten dann auch im Sinne der Kinder gesetzt werden und das vorhandene Geld in eine bessere Betreuung im Freistaat investiert wird.“





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