„Ein Heim ist nie ein Zuhause“: Morgen gibt es ein Nachbarschaftsfest am Philosophenweg 24 im Asylbewerberheim

26.09.14 • JEZT AKTUELL, POLITIK & URBANES LEBEN, STARTKeine Kommentare zu „Ein Heim ist nie ein Zuhause“: Morgen gibt es ein Nachbarschaftsfest am Philosophenweg 24 im Asylbewerberheim

JEZT - Plakat der Interkulturellen Woche 2014 der EKD

(JEZT / FFK JENA / OTZ) – Flüchtlinge aus Syrien und dem irak strömen derzeit in die Türkei, seit Jahren kommen schon ebensolche aus Afrika über Italien in die EU. Alle haben sie einen langen und schwierigen Weg hinter sich, haben ihre Heimat verlassen müssen, weil dort ihr Leben bedroht war, haben teilweise Familie, vor allem aber ihre Freunde und ihr Zuhause verloren.

Mehr als zwei Dutzend Asylbewerber aus Syrien und dem nordafrikanischen Eritrea leben derzeit in einem Asylbewerberheim am Philosophenweg 24 und kämpfen dort mit ihren traumatischen Erlebnissen, sind sich zudem nicht sicher, ob sie in Jena wirklich willkommen sind. „Momentan nimmt Jena wieder vermehrt Flüchtlinge auf, da es durch die Lage in Syrien einfach viel mehr Flüchtlinge gibt“, sagte Luise Zimmermann vom Flüchtlingsfreundeskreis in Jena / FFK nun gegenüber der OTZ.

Zur Zeit verfüge Jena über Platz für knapp 150 Flüchtlinge und Asylsuchende, sagte sie: 65 in der Schulstraße, 27 im ehemaligen Verwaltungshaus am Philosophenweg, 20 und 25 in den Obdachlosen-Häusern Am Steiger und in der Theobald-Renner-Straße sowie weitere 10 in Wohnungen. Diese Kapazität sei mehr als ausgereizt, erklärte Zimmermann in der Lokalzeitung. Der Neubau eines Flüchtlingshauses in Lobeda, der bis Mitte den nächsten Jahres fertiggestellt werden soll, sei deshalb imens wichtig.

JEZT - Symbolbild zur Interkulturellen Woche 2014

„In Deutschland geht es den Flüchtlingen vergleichsweise gut. Auch wenn das Heim ein Heim bleibt und kein Zuhause sein kann“, erklärte Luise Zimmermann nun der OTZ. Ihr Freundeskreis, der sich im Frühjahr gegründet hatte, organisiert immer wieder kleine Treffen. Es sei fast ein wenig beschämend, aber auch ermutigend, wie sehr sich die Leute im Asylbewerberheim freuen würden, selbst wenn man eine einfache kleine Teestunde organisiere und sie man ernte eine große Freude. „Solche Zusammenkünfte sind gewinnbringend für alle Beteiligten“, so Zimmermann.

Im Zuge der Interkulturellen Woche, wird morgen erstmals am Philosophenweg 24 ein Nachbarschaftstreffen veranstaltet. Dann wird das Haus für alle Interessierten seine Türen öffnen. „Es wird ein kleines Fest: Kaffee, Kuchen, Musik.“ Der Kinder- und Jugendzirkus Momolo wird einen Mitmachzirkus veranstalten. Das Fest beginnt um 14 Uhr 30.

 





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