Der Deutsche Buchpreis 2014 geht an … Lutz Seiler aus Gera
Eine wirkliche Überraschung war es, als gestern Abend bekannt wurde, dass der gebürtige Geraer Lutz Seiler in diesem Jahr den besten deutschsprachigen Roman geschrieben hat. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeichnete Seiler dafür mit dem „Deutschen Buchpreis 2014“ für dessen DDR-Endzeitroman „Kruso“ aus.
Die Insel Hiddensee wird in Seilers Roman zur Arche für viele, die einen inneren Ausreiseantrag gestellt, das Land verlassen haben, ohne seine Grenzen zu überqueren. Protagonist Kruso, der nicht Robinson heißt sondern Alexander Krusowitsch – halb Russe, halb Deutscher – und zufällig geboren im Jahr des Mauerbaus, ist im Roman der Mittelpunkt dieser Kolonie von Schiffbrüchigen.
Die Jury erklärte, Lutz Seiler habe poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee beschrieben. Als „Vorhof des Verschwindens“ sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden. Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade geschaffen; der Autor setzte sich im Finale gegen fünf Konkurrenten durch, die es wie er in die „Schort List“ genannte Vorauswahl geschafft hatten.
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