Neue Forscherstelle der FSU Jena wird mit 300.000 Euro privatem Geld gefördert!
(JEZT / FSU / MDR ) – Nach monatelangen Verhandlungen hat die Friedrich-Schiller-Universität / FSU jetzt einen 300.000 Euro-schweren Vertrag mit dem Stifter und Unternehmer Andreas Lesser aus München geschlossen; das berichtete MDR.Thüringen in seinen Radionachrichten. Die Jenaer Hochschule wird mit dem privaten Geld die Geschichtsforschung ausbauen.
Mit dem Geld finanzieren Lesser und die FSU (mit zusätzlichen 300.000 Euro) über sechs Jahre eine Forschungsstelle für Thüringer Regionalgeschichte. Darüber hinaus ist eine Verlängerung über weitere vier Jahre möglich, wie der Radiosender mitteilte. Im MDR zeigte sich der Thüringer Dipl.-Kaufmann Andreas Lesser (Foto) zwar erleichtert, dass der Vertrag nun zustande gekommen sei, hat aber für die Verhandlungsdauer kein Verständnis. Der Stifter auf MDR.Thüringen wörtlich: „17-monatige Verhandlungen könnten sich Unternehmen nicht leisten, dann wären sie pleite“. Und Lesser fügte an, die Dauer zeige aus seiner Sicht auch, „wie gering die Wertschätzung für die eigene Landesgeschichte ist.“ Dies sei ihm unverständlich, so der Initiator der „Friedrich Christian Lesser Stiftung“*, der nun darauf hofft, dass die regionale Geschichtsforschung in Thüringen merklich gestärkt wird.
Inhaltlich gibt der Zuwendungsvertrag den künftigen Forschern vor, sich auf die Zeit zwischen dem 16. Jahrhundert und dem Jahr 1914 zu konzentrieren, wie die FSU auf Anfrage mitteilte. Thematische Schwerpunkte seien: Kultur und Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und die Auswirkungen der Kleinstaatlichkeit. Weiter wurde mitgeteilt, dass ein externer Beirat die unabhängige Evaluierung der am Historischen Institut angesiedelten Forschungsstelle gewährleisten solle.
* = Friedrich Christian Lesser (1692 – 1754) war ein Nordhäuser Pfarrer und Polyhistoriker
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Ich bin nicht in Thüringen geboren, sondern in München.
Die Forschungsstelle bezieht sich auf die Zeit seit dem Beginn des 30jährigen Krieges 1618 (=17. Jahrhundert) bis 1914.