Heute gibt es eine Diskussion im Stadtmuseum Jena zum Thema „Krieg heute und vor 100 Jahren“
(JEZT / STÄDT. MUSEEN) – Der Erste Weltkrieg hat nicht nur das gesamte 20. Jahrhundert, sondern auch die Vorstellung vom modernen Krieg bis heute geprägt.
In der Gegenwart aber ist die Situation noch einmal unübersichtlicher geworden: Unbemannte Drohnen, die von vielen als “Killerroboter” angesehen werden, verdeutlichen genauso wie moderne Söldnertruppen, die für westliche Staaten im Einsatz sind oder wie Militäreinsätze ohne UN-Mandat nahezu monatlich die zahlreichen ethischen und völkerrechtlichen Probleme der Kriegführung im 21. Jahrhundert.
Zugleich erscheint der Pazifismus alter Prägung angesichts von erschreckenden Meldungen über den sogenannten „Islamischen Staat“ hilfloser als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Unter dem Titel „Krieg heute und vor 100 Jahren“ lädt das Stadtmuseum Jena deshalb heute um 19 Uhr zur Diskussion – und dies ganz dezidiert aus regionaler Perspektive. Drei Gäste sind für den Gesprächseinstieg geladen:
– Der Student Peter Bube aus Thüringen war als Soldat insgesamt vier mal in Afghanistan. Er hat Hoffnungen und Enttäuschungen, Zwangslagen und Dankbarkeit erlebt.
– Der Energieberater Nikolaus Huhn gehört zu den Initiatoren des Trägerkreises Rüstungskonversion Jena, die eine öffentliche Diskussion über die Folgen des Exports von Rüstungsgütern aus Jena in Krisengebiete der Gegenwart anstoßen wollen.
– Oberstleutnant Michael Weckbach ist Pressesprecher des Landeskommandos Thüringen der Bundeswehr.
Hintergrund der Veranstaltung:
„Der große Krieg und die Provinz“ war der Titel eines Kolloquiums, das vor kurzem stattfand und auf dem Wissenschaftler aus Anlass der aktuellen Ausstellung im Jenaer Stadtmuseum den historischen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in kleinen und mittleren Kommunen nachgingen. Aber das Spannungsverhältnis zwischen „Großem Krieg“ und dem friedlichen Alltag in unserer Thüringer „Provinz“ hat nicht nur eine historische, sondern auch eine hochaktuelle Dimension. Menschen aus der Region leisten Kampfeinsätze der Bundeswehr im Ausland. Die Jenoptik AG baut Zielausrüstungen für den Leopard-2-Panzer, an dem auch Katar und Saudi-Arabien Interesse haben. In Erfurt befindet sich das Logistikkommando der gesamten Bundeswehr.
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