„100 Jahre Tucholsky in Jena“: Eine neue Serie bei JEZT begibt sich ab kommenden Mittwoch auf Spurensuche
(JEZT AKTUELL) – „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“ ist nicht nur auf die Zukunft ausgerichtet, sondern fühlt sich auch Jenas Historie und Kultur verpflichtet.
So ist es zum Beispiel am kommenden Mittwoch genau 100 Jahre her, dass der in Deutschland einst ebenso gefeierte wie gefürchtete Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890 – 1935), der auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel publizierte, in Jena seine mündliche Doktorprüfung absolvieren musste. Am 19.11.1914 saß er u.a. Prof. Dr. Eduard Rosenthal gegenüber und referierte zum Thema „Die Vormerkung aus § 1179 BGB und ihre Wirkungen“; Tucholsky verteidigte seine Dissertation, bestand „cum laude“ und war fortan ein „Dr. jur“.
Dies war bereits bekannt, jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten, bis Anfang 2011 Tucholskys Promotionsakte inklusive der Doktorarbeit und der Urkunde (siehe oben) im Archiv der Friedrich-Schiller-Universität wiederentdeckt wurde. Nun erinnerte man sich auch in Jena an den wohl bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik, den politisch engagierten Mitherausgeber der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“ und gefürchteten Gesellschaftskritiker, dessen Bücher erst verboten und dann von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Tucholsky selbst wurde ausgebürgert, seines Vermögens beraubt und von den Nazis derart unter Druck gesetzt, dass er sich Ende 1935 im Exil in Schweden das Leben nahm. Seit gut zwei Jahren erinnert eine Tafel am Gebäude der Juristischen Fakultät der FSU an ihn und seine Verbindung zu unserer Stadt.
In unserer neuen Serie „100 Jahre Tucholsky in Jena“ erinnern wir ab dem kommenden Mittwoch an den Literaten, dessen Arbeit bis heute in unser Leben hinein wirkt und dessen Bücher (u.a. „Rheinsberg“, „Schloss Gripsholm“), Texte und Zitate (bsph. „Was darf Satire?“, „Soldaten sind Mörder“) 2014 immer noch aktuell erscheinen. Wir begeben uns für unsere Leser auf Spurensuche und bereiten zudem in der Villa Rosenthal sowie der ThULB kleine Ausstellungen vor. Ab dem 19.11.2014 erscheint dann jede Woche bei „JEZT“ eine Forsetzung der Geschichte.
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