„80 Jahre und bein bisschen leise!“: Die Jenaer Philharmonie feiert am Mittwoch ihren runden Geburtstag mit einem Festkonzert und einer Uraufführung
(JEZT / PHILHARMONIE JENA / BARBARA GLASSER) – Am kommenden Mittwoch, dem 19. November 2014 um 20 Uhr, begeht Thüringens größtes Konzertorchester sein 80-jähriges Bestehen. Das gilt es für die Philharmonie Jena mit einem Festkonzert gebührend zu feiern – auch wenn das Jubiläum des Orchesters ein vergleichsweise junges im Vergleich zu anderen Klangkörpern in Mitteldeutschland ist.
Dem Anlass entsprechend, dürfen sich Besucher und Freunde auf ein hochinteressantes, zeitkritisches Programm freuen: Neben Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie kommt es unter der Leitung von Generalmusikdirektor Marc Tardue zur Uraufführung von Ludger Vollmers Suite „Border – Symphonic Escapes“, gefördert durch die Kulturstiftung Thüringen. Unterstützung erfährt das Orchester an diesem Abend vom Philharmonischen Chor Jena und den Solisten Patrícia Quinta (Sopran), Jordanka Milkova (Alt), Paulo Ferreira (Tenor) sowie Nicolai Karnolsky (Bass).
Philharmonie-Intendant Bruno Scharnberg über die beiden Werke: „Die Europahymne (im eigentlichen Sinn die Instrumentalfassung des Hauptthemas ‚An die Freude‘ aus dem letzten Satz der neunten Sinfonie Beethovens) steht bewusst im Kontrast zu Vollmers zeitgenössischem Werk, das sich mit Grenzüberschreitungen beschäftigt: Flucht und Heimatlosigkeit, Liebe und Gewalt, Emotion und Moral – all das sind aktuelle Themen in einer Zeit, in der die Erosionen und Konflikte, die Verwerfungen und kriegerischen Auseinandersetzungen verstärkt zunehmen.“
Gegründet wurde die Jenaer Philharmonie ebenfalls in einer Zeit großer Umbrüche: Das „Städtische Sinfonieorchester Jena“, so lautete der Gründungsname, konstituierte sich am 1. November 1934. Als künstlerischen Leiter erhob der damalige Jenaer Oberbürgermeister Armin Schmidt den 33-jährigen Ernst Schwaßmann. Seine Mutter war jüdische Herkunft, sodass für ihn die Führung und Programmgestaltung des Orchesters zweifelsfrei ein Balanceakt darstellte. Kurt Masur sieht in Ernst Schwaßmann daher „ein großes Vorbild als Dirigenten“.
Im Gedenken an die Orchestergründung enthüllt die Philharmonie außerdem am Samstag um 11 Uhr eine Tafel an dem Ort, wo alles begann – dem ehemaligen „Weimarischen Hof“, Unterm Markt 4, 07743 Jena. Musikalisch umrahmt wird die Zeremonie von Bläsern des Orchesters sowie dem Knabenchor. Bürger der Stadt Jena sowie Freunde der Philharmonie aus nah und fern sind herzlich eingeladen, der Tafelenthüllung beizuwohnen.
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