Der Jenaer Verein „Medinetz“ bietet seit beinahe zwei Jahren ambulante Behandlung für illegale Einwanderer
(JEZT /MEDINETZ E.V.) – In Deutschland leben derzeit zwischen einer halben und einer Million Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, ohne legalen Aufenthaltsstatus. Viele von ihnen trauen sich selbst bei lebensbedrohlichen Erkrankungen erst spät oder gar nicht zum Arzt: aus Angst vor Abschiebung oder schlicht aus Geldmangel. Zur regulären medizinischen Versorgung haben diese Menschen faktisch keinen Zugang. Zwar beschloss der Gesetzgeber 2009, Menschen ohne Papiere die Notfallbehandlung in Krankenhäusern besser zugänglich zu machen, die ambulante Versorgung blieb jedoch von der Regelung unberührt.
Seit Anfang 2012 kümmert sich in Jena ein Verein um Patienten, die zu keinem niedergelassenen Arzt gehen können. Das Team besteht aus ehrenamtlich arbeitenden Medizinstudenten und Assitenzärzten, das in einem Netzwerk aus Dutzenden niedergelassenen Ärzten nach Unterstützung für die Erkrankten sucht, denn ohne Angst zum Arzt gehen zu können, medizinische Versorgung außerhalb des sozialen Netzes, ist heute notwendiger denn je. Der Thüringer Medinetz e.V. war 2011 die erste Thüringer Anlaufstelle für Ausländern ohne Papiere, damit diese anonym und kostenlos Hilfe vermittelt bekommen.
Wenn auch Sie Fördermitglied werden wollen, dann laden Sie sich dieses Formular herunter oder wenden sich Robert Klunker, Jonas Loster oder Dr. med. Doina Schwarzer vom medinetz jena e.V. c/o Fachschaft Medizin der FSU, Nonnenplan 4, 07740 Jena. Erreichbar ist der Verein auch über folgende E-Mail-Adresse: medinetz@listserv.uni-jena.de.
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