„Die Verschiebung von Raum und Zeit“: Noch bis zum 5. Dezember feiert der FSU-Sonderforschungsbereich „Gravitationswellenastronomie“ zwölf Jahre erfolgreiche Arbeit
(JEZT / FSU) – Ziel der Gravitationswellenastronomie ist es, die von Einsteins Relativitätstheorie vor bald 100 Jahren vorhergesagten Schwingungen von Raum und Zeit direkt nachzuweisen. Solche Wellen sind also theoretisch möglich, wurden aber bisher noch nie gemessen. Es gibt allerdings eine Vielzahl von hochinteressanten, potenziellen Quellen, wie Schwarze Löcher, Neutronensterne und Supernovae. Gerade zur Theorie dieser Quellen sowie im Bereich von optischen Komponenten für Gravitationswellendetektoren ist weltweit viel geforscht worden. Auch Jenaer Wissenschaftler haben dazu einiges beigetragen: Zum Beispiel wurde die Kollision von zwei Schwarzen Löchern berechnet, die ein besonders starkes Signal aussenden. Zudem wurden optische Komponenten mit extrem hoher Reflexivität entwickelt.
All dies geschah v. a. im Rahmen des Sonderforschungsbereichs/Transregio 7 „Gravitationswellenastronomie“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird und nun die maximale Förderzeit erreicht hat. Der Sonderforschungsbereich (SFB) blickt vom 1. bis 5. Dezember auf zwölf Jahre erfolgreiche Forschung an den Standorten Jena, Garching, Hannover, Potsdam und Tübingen zurück. Dazu treffen sich auf Einladung des SFB-Sprechers Prof. Dr. Bernd Brügmann von der Friedrich-Schiller-Universität rd. 80 Experten aus zehn Ländern in Jena, um die neuesten Forschungsergebnisse zu Gravitationswellen zu diskutieren.
Der Aufbau einer neuen Generation von Detektoren in Europa, Japan und den USA ist fast abgeschlossen. „Die spannende Frage lautet, wann und was für ein Signal den Physikern als erstes ins Netz geht“, sagt Prof. Brügmann. Gute Chancen hat Amerika, wo erste Tests des Detektors Advanced LIGO im Jahr 2015 beginnen und die anvisierte hohe Empfindlichkeit bis 2018 erreicht werden soll. „Ab 2018 bestehen also gute Chancen für die nobelpreisträchtige Entdeckung von Gravitationswellen, wenn wir Glück haben auch vorher“, kommentiert der Jenaer Lehrstuhlinhaber für Gravitationstheorie.
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