Lindner und Kubicki zuversichtlich über den Neustart der FDP – Mitglieder warten gespannt auf den Dienstag
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner will mit einem klareren liberalen Profil als zuletzt den Wiedereinzug in den Bundestag schaffen. Dies sagte Lindner in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL in dessen neuer Ausgabe. „Wir haben uns frei gemacht und schielen nicht mehr darauf, was könnten die anderen denken“, wird der Parteivorsitzende zitiert. Weiter sagte Lindner, die Liberalen wollten sich zukünftig „mit Klarheit und ohne Weichmacher“ zu ihren Überzeugungen bekennen, selbst wenn manche aufheulen würden.
In dem Interview mit dem SPIEGEL betonte Christian Lindner zudem: „Der Soli muss weg, TTIP ist gut, die leistungslose Schule ein Irrweg, die USA sind unser Partner, Europa die Zukunft, und der Einzelne hat seine Chance verdient, bevor der Staat eingreift. So sind wir eben“. Der FDP-Bundesvorsitzende räumte gegenüber dem Nachrichtenmagazin ein, dass das Problem der FDP derzeit „die Mobilisierung“ sei. „Der Bundestag als Bühne ist nun einmal durch nichts zu ersetzen“, so Lindner. „Wir müssen unseren Wählern vermitteln, dass die Wahl der Freien Demokraten eine Frage der inneren Einstellung und ein Statement ist. Und dass deshalb keine Stimme verloren geht. Dahin führt nur ein Weg: wenn wir anders sind und stolz darauf.“
Auch Parteivize Wolfgang Kubicki verbreitet, auch im Hinblick auf die in wenigen Wochen im Norden Deutschlands anstehenden Wahlen, Optimismus. Der schleswig-holsteinische Fraktionschef sagte in einem Interview mit der B.Z. am Sonntag, wie man die Liberalen aus der politischen Versenkung holen will: „Ich merke, dass die Neugier auf die FDP wieder wächst. Überall höre ich: ‚Eure Ideen sind nicht schlecht. Aber warum habt ihr sie in der Regierung nicht umgesetzt?‘ Die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der FDP hallt nach. Und wir haben das mit unserem Gejammer befördert. ‚Mutti gönnt uns keine Erfolge, die CSU lässt uns keine Luft zum Atmen‘: Wenn die Bürger so etwas andauernd hören, bleibt natürlich etwas hängen.“
„Dass Christian Lindner und ich uns durchsetzen können, haben wir als Fraktionsvorsitzende in unseren Bundesländern bewiesen. Das Vertrauen in die FDP wird langsam wieder wachsen. Ich weiß von einem großen Unterstützerkreis, der demnächst an die Öffentlichkeit treten wird – mit namhaften Persönlichkeiten“, so Kubicki in der B.Z. am Sonntag. Auf Hamburg bezogen sagte er: „Acht Prozent in Hamburg wären für mich keine Überraschung. Mit Spitzenkandidatin Katja Suding kamen wir 2011 aus dem Stand auf 6,7 Prozent.“ Auch in Bremen habe man die Vorsitzende der Jungen Unternehmer, Lencke Steiner, als Spitzenkandidatin gewonnen können, sagte der FDP-Vize. „Sie hat das Wahlziel von acht Prozent selbst vorgegeben. Ich zweifle nicht daran, dass dies möglich ist.“ und mit jedem Wahlerfolg werde die Bereitschaft wieder zunehmen, FDP zu wählen.
Für das traditionelle Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart am Dienstag wird erwartet, dass Lindner und Kubicki dort neben den meuen FDP-Leitlinien ein neues, frischeres Parteiemblem mit Magenta als neuer Farbe neben Blau und Gelb präsentiert, so wie man es derzeit schon auf dem Plakat für Katja Suding sehen kann.
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