„Religion gehört in die mitteldeutschen Berufsschulen“, sagt Dr. Steffi Völker von der Freidrich-Schiller-Universität Jena
(JEZT / FSU) – „Der Religionsunterricht an allgemeinbildenden Schulen ist als Erfolgsmodell anzusehen“, sagt Dr. Steffi Völker, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Jena. Nun gelte es, diesen Erfolg auf die beruflichen Schulen zu übertragen, empfiehlt die Erziehungswissenschaftlerin.
In einer großangelegten, von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland geförderten, Studie hat Dr. Steffi Völker gemeinsam mit Dr. Thomas Heller und Prof. Dr. Michael Wermke vom Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB) den Religionsunterricht an beruflichen Schulen in Sachsen-Anhalt und Thüringen untersucht. Etwa 800 Berufsschülerinnen und -schüler wurden befragt, gut die Hälfte von ihnen war konfessionslos. Das Fazit der drei Wissenschaftler: Dort, wo der Unterricht angeboten wird, wird er von der Schülerschaft gut angenommen.
„Der Religionsunterricht eröffnet – durchaus selbstkritisch – eine spezifische Perspektive auf den Menschen, die Welt und Gott. Er hat damit einen besonderen Lebens- und Berufsbezug, kann Fragen und Probleme der Jugendlichen in besonderer Hinsicht aufnehmen und leistet einen wichtigen Beitrag für eine freiheitlich pluralistische Gesellschaft“, sagt Dr. Thomas Heller, der Geschäftsführer des ZRB. Außerdem haben alle Schülerinnen und Schüler, auch an beruflichen Schulen, ein Anrecht auf Religionsunterricht, ergänzt der Direktor des ZRB, Prof. Dr. Michael Wermke. „Dies wird im Grundgesetz in Artikel 7, Absatz 3, garantiert.“ Die beruflichen Schulen sind dabei besonders gewichtig, weil hier neben den Grundschulen die meisten Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.
Am morgigen Dienstag, den 03. Februar 2015, veranstaltet das Referat „Bildung in Schulen“ unter der Leitung von KR Dr. Klaus Ziller im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands in Erfurt (Michaelisstraße 39) zusammen mit dem Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und der Evangelischen Landeskirche Anhalts sowie dem ZRB ein öffentliches Symposium unter dem Titel „Religion – Schule – Beruf. Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt und Thüringen stärken“.
Die drei Wissenschaftler von der´Universität Jena werden dort die Ergebnisse ihrer Studie vorstellen. Im Anschluss wird zu aktuellen Fragen des Religionsunterrichts an beruflichen Schulen diskutiert. Beteiligt sein werden Regionalbischof Dr. Christian Stawenow, die Berufsschullehrerin Katja Stiel, Prof. Dr. Michael Wermke und als Vertreter der Wirtschaft Fritz-Herbert Stang, Geschäftsbereichsleiter Bildung der Handwerkskammer Erfurt. Die Diskussion wird von PD Dr. Matthias Hahn, dem Direktor des PTI, moderiert. Zum Ende der Tagung soll eine gemeinsame Erklärung vorgestellt und unterzeichnet werden. Ziel ist es, an die Bildungsträger und die Politik der beiden Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen zu appellieren, den Religionsunterricht an beruflichen Schule nachhaltig zu stärken und weiter auszubauen.
Das Programm des Symposiums findet sich HIER im Internet.
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