„Lichtbildarena-Kater Sultan ist gestorben“: Das weitgereiste Haustier des Organisatorenpaars Heiland / Vetter wurde 16 Jahre alt
(JEZT / HEILAND UND VETTER) – Barbara Vetter und Vincent Heiland stehen am vergangenen Mittwoch auf der „Messe HAMBURG Reisen”, als sie zehn Minuten vor dem Auftritt mit ihrer Reise-Show „TransKanada” ein trauriger Anruf erreicht: Ihr Kater Sultan ist gestorben!
„Er war fast wie unser erstes Kind für uns”, bringt Barbara Vetter das Verhältnis zu ihrem Kater auf den Punkt. Vincent Heiland nickt. „16 Jahre lang hat er uns begleitet, von der ersten gemeinsamen Radreise über den Aufbau der Lichtbildarena, die Geburt unserer Töchter, den Umzügen innerhalb Jenas und unsere vielen Reisen.” Die Lichtbildarena-Organisatoren wirken sichtlich geknickt und können auch während des Vortrags ein Schluchzen nicht unterdrücken, als die Rede von Kater Sultan ist.
Barbara Vetter und Vincent Heiland gabelten den Vierbeiner 1999 während ihrer Jena-Jemen-Radreise in der Türkei auf: Als sie einen Reifen wechselten, bemerkten sie ein herzzerreißendes Schreien und entdeckten das acht Wochen alte Tierchen in jämmerlichem Zustand. Sofort war klar: Alleine überlebt der Kater nicht, er muss mit! In einer Pappbox, später auf dem Gepäck und sogar auf den Schultern seiner neuen „Familie” reist er fortan mit, erholt sich und bleibt immer ganz nah bei seinen Zweibeinern. Weil er noch keinen Impfpass besitzt, wird er an der bulgarischen Grenze fast beschlagnahmt, doch das Paar hat Glück: Der Beamte gibt ihnen Sultan wieder.
In Jena wird die Rückkehr der „Jemen-Radler” gefeiert, Vetter und Heiland setzen fortan ganz auf den Reisejournalismus und gründen 2001 die Vortragsreihe „Lichtbildarena”. „Sultan ist wohl einige der wenigen Katzen, die mehrere Wohnsitze hatte”, lächelt Vincent Heiland: Während der eigenen Reiseprojekte oder Tourneen lebte er einige Wochen im Jahr bei Barbara Vetters Mutter in Bayern und begeisterte auch dort Freunde und Nachbarn.
Gerne erinnert sich die Reisejournalistin an eine Katzenausstellung in Erfurt, bei dem sie und Sultan die Attraktion waren: „Sultan war die einzige Katze ohne Leine oder Box. Er saß auf meinen Schultern und schaute „mitleidig” auf seine Artgenossen hinab!”, lächelt sie. Das Gespann durfte sich über den Sonderpreis für die „Weitgereisteste Katze Thüringens” freuen.
Die katzenliebe Familie wird wohl nicht lange alleine bleiben: Vetter-Heilands sind bereits auf der Suche nach einem jungen Vierbeiner. „Sultan lebt in unseren Herzen und natürlich in unseren Vorträgen weiter”, sagt Barbara Vetter mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
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