Thomas Nitzsche: „Wir brauchen eine AG Kfz-Verkehr, die Empfehlungen für städtische Entscheidungen gibt.“
Stadtrat Dr. Thomas Nitzsche hat endlich das auf den Weg gebracht, was sich viele Menschen in Jena seit langem gewünscht hatten: er möchte eine AG Kfz-Verkehr etablieren, die Interessen der Autofahrer in Jena bündeln soll; den Beschluss hierfür hat er nun eingebracht. Das Vorbild solle, so Nitzsche, die AG Radverkehr sein, ein Unterausschuss des Stadtentwicklungsausschusses.
Seinen Vorstellungen entsprechend soll die neue Arbeitsgruppe als Gremium mit zehn Mitgliedern werden: sechs Stadträten, einem Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft, einem Vertreter des Landesverbandes des Verkehrsgewerbes, einem Vertreter der Kreishandwerkerschaft und einem Vertreter der Automobilclubs. Außerdem erklärte der, bei den Jenaerinnen und Jenaern durchweg wegen seiner politischen Arbeit für unsere Stadt anerkannte, FDP-Stadtrat klar, er fände es gut, wenn die AG Radverkehr ein beratendes Mitglied in die neue AG entsenden würde, um Fragen auch übergreifend für alle Verkehrsarten diskutieren zu können.
Thomas Nitzsche ist in der Stadt selbst meist per Fahrrad unterwegs. Ihm widerstrebt es jedoch, dass in Jena bisher allein die Fahrradfahrer eine Interessenvertretung haben. Daher wirbt er schon seit geraumer Zeit dafür, dass die Belange des Fahrzeugverkehrs von den Stadt- und Verkehrsplanern im Technischen Rathaus ebenso viel Gehör finden, wie die von Radfahrern. „Unter der grünen Leitung des Stadtentwicklungsdezernats sind da die Verhältnisse zu stark verschoben worden“, wird Nitzsche hierzu in der OTZ zitiert.
Dass dies auch Stadträte aus anderen Fraktionen so sehen, weiß der Freie Demokrat. Einzelne Mitglieder von SPD und Bürger für Jena hatten sogar bereits „Autofahrerfeindlichkeit“ ausgemacht. „Der Riss geht da quer durch Koalition und Opposition“, sagte Thomas Nitzsche der Ostthüringer Zeitung. Dabei sei der Straßenverkehr in unserer Stadt ein ähnliches Aufregerthema wie das des zu knappen und teuren Wohnraumangebots. Auktuell wieder belegt durch die jüngsten Diskussionen um Tempo 50 auf der Stadtrodaer „Langsam-statt-Schnell“-Straße, den Lärmschutz für Wöllnitz oder den geplanten Fußgängerüberweg in Winzerla.
Nun erhofft sich der engagierte Politiker, im Stadtrat für sein Projekt eine Mehrheit zu bekommen; bereits auf der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 05. März 2015 soll es behandelt werden. Nochmals Nitzsche in der OTZ: „So wie die AG Radverkehr seit Jahren Mängel im Radwegenetz auflistet oder Schwachstellen an Kreuzungen benennt und dafür sorgt, dass solche Listen über die Jahre abgearbeitet werden, sollten auch Autofahrer einen konkreten Ansprechpartner bei der Stadt haben.“ Für ihn sei wichtig, sagt Thomas Nitzsche, dass er hier bei dem neu zu schaffenden Germium auf den Erfahrungsschatz z.B. von Taxifahrern, Pflegedienstschwestern oder Kurierfahrern zurückgreifen kann, so der FDP-Stadtrat in der Lokalzeitung vom Wochenende.
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