Verein löst sich aus Geldnot auf: Gera hat keine eigenständige Tourist-Information mehr
Das Wappen der Otto-Dix-Stadt Gera in Thüringen
Wie gestern Abend im MDR Thüringen TV-Journal zu erfahren war, sind die traurigen Gerüchte aus der Otto-Dix-Stadt jetzt bittere Wahrheit geworden: der Verein „Gera Tourismus“ löst sich auf. Diese Entscheidung war am Donnerstag das Ergebnis einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.
Seit 1999 hatte der Verein die touristische Arbeit für die Stadt Gera geleistet und sogar eigenständig die Gera Tourist-Information betrieben als bekannte und beliebte Anlaufstelle für Gäste ebenso wie für die Geraer selbst. Nun gibt es das vereinsgetragene Komplettangebot von Zimmervermittlung, Ticketservice, Souvenirverkauf oder Stadtführungen nicht mehr.
Mit vom Stadtrat bewilligten knapp 127.000 Euro kümmerte sich der Gera Tourismus e.V. 16 Jahre lang um das Tourismusgeschäft, doch seit Januar diesen Jahres konnte die Stadt kein Geld mehr den Verein bezahlen – dies unter dem Hintergrund der Sparzwänge aufgrund der desolaten Haushaltssituation. Nach dem Wegfall der städtischen Zuschüsse und ergebnislosen Gesprächen mit der Stadtverwaltung kam es am Donnerstag zur außerordentliche Mitgliederversammlung und schließlich zur Auflösung des Tourismus-Vereins. Bereits am Sonntag muss der Geschäftsbetrieb eingestellt werden.
Im Thüringen Journal sagte Oberbürgermeisterein Viola Hahn, dass die Stadt Gera ab Montag die touristische Arbeit fortsetzen will und es werde eine neue „Ansprechstelle für touristische Interessierte“ im Bürgerservice der Stadt eingerichtet. Selbstverständlich wolle die Stadt, so Hahn im MDR, „das komplette Tourist Angebot schnellstmöglich wieder anzubieten“. Aussagen wie dies aussehen soll und wie es finanziert wird, gab es leider nicht, obwohl die Herausforderung groß ist. Nach Angaben des Vereins hatten die vier Mitarbeiter in der Tourist-Information Gera im Jahre 2014 etwa 70.000 Anfragen von Gästen und Partnern bearbeitet und etwa 200.000 Übernachtungen in Geraer Hotels und Pensionen ermöglicht.
Verfasst von: Pascal Elsner
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