Thema der nächsten Abendvorlesung: „Ist Depression eine Modediagnose?“ – Dr. Uta Pietsch klärt über die Erkrankung auf, die rund vier Millionen Deutsche betrifft

24.03.15 • INFOS FÜR STUDIERENDE, JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu Thema der nächsten Abendvorlesung: „Ist Depression eine Modediagnose?“ – Dr. Uta Pietsch klärt über die Erkrankung auf, die rund vier Millionen Deutsche betrifft

JEZT - Deepression von John Burgess - © 2003

JEZT – „Deepression“ von John Burgess – © 2003

Mit vier Millionen Betroffenen zählt die Depression laut der „Deutschen Stiftung Depressionshilfe“ zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die auch oft von den Medien thematisiert wird. Ist Depression eine Modediagnose? Mit dieser Frage setzt sich Dr. Uta Pietsch, Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, am Universitätsklinikum Jena (UKJ) in der Jenaer Abendvorlesung der GesundheitsUni am Mittwoch, den 25. März 2015, auseinander. Die Veranstaltung für Gesundheitsinteressierte beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 des Klinikums in Lobeda.

„Auch wenn Depressionen heute besser diagnostiziert werden, muss nach wie vor aufgeklärt werden. Die Ursachen von depressiven Erkrankungen sind vielfältig, man muss diese in jedem Einzelfall analysieren. Dies ist wie ein Puzzle, welches man individuell zusammensetzt“, erklärt Pietsch. In der Abendvorlesung wird sie den Begriff der Depression definieren. Die Erkrankung werde in der öffentlichen Wahrnehmung auch teilweise mit dem Burn out-Syndrom verwechselt, so Pietsch. „Wir müssen aber die klar definierten Depressionen davon abgrenzen und verstehen, dass es sich beim Burn-out-Syndrom um einen Risikozustand für die seelische und körperliche Gesundheit handelt“, betont die Expertin.

Auch auf Symptome, den Verlauf und die Diagnostik wird die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in ihrem Vortrag eingehen. Pietsch: „Für eine korrekte Diagnose muss das klinische Bild korrekt beschrieben werden, körperliche Ursachen ausgeschlossen und analysiert werden, was der Erkrankung im Bereich der Lebens- und Lerngeschichte zu Grunde liegt. Sehr oft gibt es bei den Betroffenen auch Ängste vor Stigmatisierung und Ausgrenzung.“ Laut Pietsch habe das mediale Interesse geholfen, Stigmata zu überwinden. „Prominente, die sich offen zu ihrer depressiven Erkrankung äußern, haben zu einer besseren Akzeptanz beigetragen“, sagt die Oberärztin.

Ein weiterer Schwerpunkt der Jenaer Abendvorlesung sind Therapiemöglichkeiten und die Vorbeugung von Depressionen. Die Behandlung erfolgt zumeist im ambulanten Kontext mittels Medikamenten oder Psychotherapie oder einer Kombination. In besonderen Fällen, beispielsweise bei ungenügendem Ansprechen ist auf eine ambulante Therapie ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Die Nachfrage nach den stationären Therapieplätzen sei groß, so Pietsch. „Unser Therapiekonzept auf der verhaltenstherapeutischen Depressionsstation am UKJ beinhaltet eine Kombination aus medikamentöser Therapie und kognitiver Verhaltenstherapie, Aufklärung sowie Entspannung, Sport- und Ergotherapie.“





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