„Das sind die nächsten Ziele von JEZT“ – Gespräch mit Rainer Sauer nach sieben Monaten „JEZT Online“

14.04.15 • JEZT AKTUELL, RADIO JENA, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Das sind die nächsten Ziele von JEZT“ – Gespräch mit Rainer Sauer nach sieben Monaten „JEZT Online“

Jena ist JEZT - Abbildung © ZONO Radio Jena

Hülle der Informationsbroschüre „JENA IST JEZT“ – Abbildung © MediaPool Jena

Heute vor genau sieben Monaten startete „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“ als vollwertige Online-Version im Internet, nachdem das Multimediaportal bereits ab dem 21.06.2014 als sog. Beta-Version verfügbar war. Seither hat „JEZT“ die Online-Welt in Jena und der Region verändert, mit seinen JenaReportern, durch Multi-Media-Serien im Radio und Internet, mit der Aktion „Bilder für alle“, durch spezielle Informationsseiten (z.B. zum „Eichplatz“), durch umfassende Berichterstattung zu überregionalen Jena Themen wie den Verhandlungstagen im Münchner “NSU”-Prozess bis hin zu ganz lokalen Themen wie Stadtteilfesten oder Stadtteilzeitungen oder seine Online-Bürgerbefragungen.

Bereits vor fünf Monaten sprachen wir mit Rainer Sauer, der für „JEZT“ verantwortlich zeichnet. Nun gab er Dominik Ullmann ein weiteres Interview zu den Zielen und Plänen von „JEZT“.

JEZT - Rainer Sauer auf der Frankfurter Musikmesse - Foto © MediaPool Jena

Rainer Sauer auf der Frankfurter Musikmesse – Foto © MediaPool Jena

Herr Sauer, Sie haben 1999 das lokale Hörfunkprogramm RADIO JENA ins Leben gerufen, waren lange Jahre Vorsitzender eines Fördervereins und im Vorstand des OK Jena. Wenn Sie Ihre Erfahrungen aus diesen Tätigkeiten auf „JEZT“ übertragen: Was können die Jenaerinnen und Jenaer in den nächsten Monaten und Jahren hier von Ihnen und Ihrem Team erwarten?

Wir haben mit RADIO JENA 2000 den TLM Hörfunkpreis bekommen für die beste Radiosendung Thüringens, ein Jahr später den ÖTV-Radiopreis. Wir haben seither nie aufgehört, an dieser Idee eines Multimediaportals zu arbeiten. Für die Öffentlichkeit waren unsere Aktivitäten einige Jahre lang unsichtbar, bis sich in den vergangenen 30 Monaten immer mehr Hinweise ergaben, dass wir etwas Neues machen, zum Beispiel, dass wir Studios und Büros in Nord- und Süd-Jena aufgebaut haben. Als sich das dann im letzten Jahr weiter verdichtet hat, habe ich das dann auch ganz offiziell im April 2014 bekannt gegeben.

Wie sollte Ihrer Meinung nach eine solche Bekanntgabe optimaler Weise aussehen? Ihre war klein gehalten, aber hatten Sie nicht auch an eine größere Pressekonferenz gedacht?

Das Projekt „JEZT – Jenas Zukunft gestalten“  war bei einer Bekanntgabe nahezu unbekannt. Daher wollten wir die Kampagne so klein wie möglich halten und das war genau die richtige Entscheidung.

Und weshalb?

Weil es für uns darum geht, den Druck aus der Sache zu nehmen. In der Wahrnehmung unserer Partner aus Gesellschaft und Wirtschaft sind wir im Moment ohnehin das Zweite-Reihe-Medium, das am Ende obsiegen wird, wenn es um ernstgemeinte unabhängige Information in Jena und der Region gehen wird. Es gibt ja auch keine wirkliche Alternative. Die anderen Portale sind entweder inkonsequent oder einseitig kritik-lastig. Da fehlt eindeutig der wirkliche Gestaltungswille. Dinge werden angestoßen, jedoch nie zu Ende gebracht. Aber, um das einmal klar zu sagen: es darf auch nicht der Eindruck entstehen, wir hätten es mit „JEZT“ quasi schon geschafft. Das ist Quatsch. Wir müssen uns stets alles erkämpfen, nichts fällt uns wie selbstverständlich zu. Hier spielt die Wahrnehmung unserer Arbeit in der Sichtweise der Menschen in Jena und der Region eine entscheidende Rolle und deshalb wird ja auch von dritter Seite immer wieder versucht, uns mit unfairen Mitteln in Misskredit zu bringen.

JEZT - Rainer Sauer bei der Pecha-Kucha-Nacht Thueringen 2009

Rainer Sauer bei der Pecha-Kucha-Nacht Thüringen 2009 – Foto © MediaPool Jena

Was oder wen vermuten Sie hinter solchen Aktionen?

Es sind im Grunde die üblichen Verdächtigen, wie man so schön sagt. Leute, die in sozialen Netzwerken oder Blogs schreiben und sich dabei auf die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit berufen, die natürlich nur für sie selbst gilt. Hinter solchen Worten vermute ich nicht viel mehr als Neid über unseren Erfolg und die Angst vor Konkurrenz. Dabei arbeiten wir alle ehrenamtlich, ohne unsere Dienstleistungen – Radio und Nachrichten aus Jena und der Region – gegen Entgelt anzubieten, wie das andere machen. Bei uns – ich muss da mal etwas weiter ausholen, was ich mit „uns“ meine: 1999 gründete sich eine Rundfunkinitiative mit Namen „103komma4FM“ die ein eigenes lokales Hörfunkprogramm anstrebte. Damals waren u. a. der Förderverein der Alfred Brehm Schule aus Jena-Lobeda, der Afro Center Jena e. V., das Seniorenzentrum Jahresringe, das Projekt Jugendradio Young Power, die Stadtverwaltung Jena sowie viele Einzelpersonen von Hochschulen, Kirche, Wirtschaft bis hin zu Hausfrauen und Schülerinnen und Schülern Mitglied. Schon damals, vor 16 Jahren, wurde beschlossen, dass wir für unsere Dienste kein Geld verlangen und das ist auch heute noch so. Wir werden dem OK Jena nach dessen Umbau kostenfrei die Früchte der „JEZT“-Redaktion zur Verfügung stellen. Da gibt es nichts daran zu rütteln.

JEZT- Rainer Sauer im JenaFarm Studio bei Dreharbeiten für den MDR - Foto © Torsten Cott

Rainer Sauer im JenaFarm Studio bei Dreharbeiten für den MDR – Foto © Torsten Cott

Was sind die nächsten Ziele von „JEZT“?

Wir starten noch im Frühjahr eine erste Werbekampagne unter dem Titel „JENA IST JEZT“ und dann nach dem 1. Geburtstag am 21. Juni 2015 eine weitere. Das sollte genügen, um unser Multimediaportal fest in den Köpfen der Jenaerinnen und Jenaer zu verankern. Wenn jemand heute für eine Wette Geld setzen wollte, dann sollte er auf „JEZT“ setzen. Vor allem wegen der organisatorischen Stärke unserer Ideen, der Kampagne „Jenas Zukunft mitgestalten“ und dem, was wir in den ersten sieben Monaten alles umgesetzt haben und noch umsetzen werden. Gerade zum Jahresende hin wird noch viel passieren. Der OK Jena, unser Haussender, wird umstrukturiert, weshalb wir auch RADIO JENA umstrukturieren.

Dauernd JEZT - Abbildung © ZONO Radio Jena

Unser Ziel ist es, Radio OKJ, so weit es geht zu helfen, die Sendlizenz nicht zu verlieren, denn durch die Änderungen bei den Thüringer Bürgermedien bekommt der Trägerverein ab 2016 eine Lizenz mit konkreten Auflagen erteilt. Sendeverantwortung hat dann nicht mehr der einzelne Nutzer, sondern der Verein. Und der muss gewährleisten, dass es täglich mindestens 7 Stunden Programm gibt – was in Jena überhaupt kein Thema ist; wir liegen da stets drüber – aber mit einem Wortanteil von mindestens 20 % also mindestens 75 Minuten am Tag. Offene Sendeflächen für alle Nutzer sind dann von der Landesmedienanstalt eingeschränkt auf nur noch zwei Stunden am Tag, die restlichen fünf Stunden müssen von Radioprojekten wie dem unseren abgedeckt werden. Wir haben da schon vieles angestoßen, werden z.B. die Sendungen „Stadtrat Live“ und „Unterwegs in Jena“ ausdehnen, die Hochschulen sowie das UKJ mit ins Boot holen und für diese eigene Sendungen produzieren. Das wird auf jeden Fall spannend werden, denn wir bauen für Jena das Radio um.





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