„Jenas ekligste Baustelle“: JenaWasser bekommt in Jena-Nord Kanalbau nicht in den Griff und lässt Straßenanwohner im Gestank zurück!
(JEZT / JENAREPORTER THOMAS ROTH) – „Das, was hier seit Anfang letzter Woche passiert, stinkt den Einwohnern gewaltig“, sagte gestern ein Mieter der Löbstedter Straße, in der die Firma STRABAG seit Ende April für den Zweckverband JenaWasser den Straßenkanal erneuert. Offenbar mit einigen technologischen Problemen, denn die Baustelle wurde abermals verlängert und soll nun bis zum 13. Mai 2915 dauern. Doch das „stinkt“ den Anwohnern der Häuser Nr. 13 und 15 nicht (obwohl es auch hier Beschwerden gibt, weil STRABAG zwar Baubeginn und Bauende mit Handzetteln in den Briefkästen ankündigte, jedoch nicht die Verlängerung…doch dazu später).
Der Stein des Anstoßes ist die offene Kanalbaustelle, die mal absäuft (zum Beispiel, wenn zufällig zur selben Zeit gleich in mehreren WGs die Badewannenstöpsel gezogen werden), mal eine Fäkalienparade offenbart (in den Kanal laufen die Abwässer von etwa 75 Toiletten aus 15 Wohnhäusern), mal üblen Uringeruch produziert (z.B. als es das Thermometer diese Woche auf 25 Grad anstieg). Denn die Baustelle ist grundsätzlich offen und wird auch, wenn die Bauarbeiter abends nach Hause gehen, weder verschlossen noch abgedeckt. Und so treiben die Hinterlassenschaften der Menschen plus Toilettenpapier und anderen Dingen mit 0,3 Stundenkilometern von dannen – doch der Geruch bleibt.
Daina aus Litauen zum Beispiel, die in einer Kita arbeitet und seit Jahren in der Straße wohnt, mag schon gar nicht mehr ihr Fenster öffnen, weil dann die üblen Gerüche da sind. Und sie sagt, es sei ihr peinlich, sich die Haare zu waschen, weil dann der ganze Schaum Minuten später für alle zu sehen unten in der Straße ankommt. „Meine Freundin Gabriela ist nach Hause gekommen und sie hat mich gefragt, ob ich schon mit dem Haarewaschen fertig bin“, sagt Daina und ärgert sich wegen so viel Transparenz für alle.
Im Grunde ist das, was JenaWasser und die Firma STRABAG dort veranstalten unvermeidlich, aber gleichwohl ärgerlich. Und es gibt durchaus bessere Methoden, weiß Lars Peter, der nächste Woche von der Otto-Schott-Straße in die Löbstedter Straße umzieht, weil er dort endlich mit seiner Freundin eine eigene Wohnung gefunden hat. In der Otto-Schott-Straße habe man die Kanalbaustellen Abends abgedeckt und es sei nie Gestank zu riechen gewesen, berichtet er.
Ob das mit seinem Umzug klappen wird, das weiß er aber nicht, denn die Baustelle in Jena-Nord vor seiner neuen Wohnung ist inzwischen angewachsen, die ganze Straße seit vielen Tagen voll gesperrt und Möbelfahrzeuge können nicht vors Haus fahren, da dort nur ein schmaler Gehweg frei ist, der zudem von Fahrradfahrern mitgenutzt wird. „Mein Vermieter hat gesagt, er wisse nichts von einer Verlängerung der Sperrung. Ihm sei gesagt worden. dass am 8. Mai Bauende ist. Jetzt soll alles länger dauern“, sagt Peter.
Wir bleiben an der Sache dran und berichten in „JEZT“ weiter über Jenas ekligste Baustelle.
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