„Forschungsstandort Jena“: Jenaer Physiker der FSU erhält den höchstdotierten Forschungspreis der Europäischen Union
(JEZT / FSU) – Der Direktor des Instituts für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), Prof. Dr. Andreas Tünnermann, der in Personalunion das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena leitet, hat für die Fortsetzung seiner Arbeiten zur Laserphysik ein Forschungsstipendium – einen sog. „Advanced Grant“ – des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) erhalten. Der ERC hatte Tünnermanns Forschungsarbeiten als „herausragend“ eingestuft und Anfang Mai die Förderung zugesagt. Die Mittel im Umfang von mindestens zwei Millionen Euro stehen Tünnermann und seinem Team an der FSU in den kommenden fünf Jahren zur weiteren Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Faserlaser zur Verfügung.
„Der ‚Advanced Grant‘ des Europäischen Forschungsrats ist einer der höchstdotierten Forschungspreise, die international vergeben werden“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee gestern in Erfurt. „Dass ein solches Forschungsbudget jetzt nach Jena geht, ist ein Riesenerfolg und zeigt einmal mehr die enorme Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Thüringen“, so der Minister. Er gratulierte Tünnermann zu der Auszeichnung und sagte ihm zugleich die Unterstützung des Landes für seine weitere Forschungstätigkeit zu.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, die zugleich eine Auszeichnung für mein gesamtes Team ist“, sagte Professor Tünnermann, der damit als erster Wissenschaftler der Jenaer Universität den Advanced Grant erhält. Die ERC-Mittel sollen dafür eingesetzt werden, um die Grundlagen für weitere Innovationen auf dem Gebiet der Faserlaser-Physik zu legen. Faserlaser sind Festkörperlaser auf Glasfaserbasis, die sehr robust sind, gut verstärkt werden können und hohe Wirkungsgrade haben. Sie werden u. a. zur Materialbearbeitung, in der Medizintechnik (Diagnostik) und in der Raumfahrt (Messtechnik) eingesetzt.
Mit dem ERC Advanced Grant werden herausragende, bereits etablierte europäische Wissenschaftler aller Fachrichtungen bei der Durchführung von visionären Forschungsvorhaben unterstützt, die bahnbrechende neue Erkenntnisse oder hoch innovative Anwendungen erwarten lassen. Die Förderung beträgt bis zu 2,5 Millionen Euro je Projekt und hat in der Regel eine Laufzeit von fünf Jahren.
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