„Grünes Licht für grüne Cola?“: Neues Stevia Getränk auf dem Prüfstand der Verbraucherzentrale
(JEZT / VERBRAUCHERZENTRALE) – Die Getränkemarke Coca Cola präsentiert seit neuestem ein grünes Prodekt – zumindest äußerlich: „Coca Cola Life“ ist eine Stevia-Variante des beliebten Erfrischungsgetränke und suggeriert dem Verbraucher allein schon durch die Farbe seines Ettikets Natürlichkeit. Doch wie „natürlich gesund“ sind Getränke mit Stevia gegenüber solchen mit „schnödem“ herkömmlichen Zucker? Das testete jetzt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Dort fragte man sich, ob das neue Produkt der Coca Cola Company tatsächlich kalorienarmer ud damit gesünder ist als die rote, blau-silberne oder schwarze Konkurrenz? Das Ergebnis des Tests war ernüchternd, denn von Natürlichkeit kann kaum eine Reder sein. Die grüne Cola-Variante wird mit Steviol-Glykosiden angereichert, dies ist ein im Grunde kalorienloser Süßstoff aus der Stevia-Pflanze, der bis zu 300 Mal süßer ist als Zucker und eben anders als das ähnlich süße und kalorienarme Aspartam, das vielerorts Verwendung findet, rein pflanzlich. Sich kalorienarm und natürlich durch ein wohlschmeckendes, süßes Getränk erfrischen, das klingt verführerisch gut und soll so wohl hauptsächlich gesundheits- und figurbewusste Kunden ansprechen.
Erstaunlich war, dass sich „Coca Cola Life“ bis auf den Stevia-Zusatz so gut wie gar nicht von ihren rein-roten Vorgängern unterscheide, berichtete die Verbraucherzentrale. und trotz Stevia enthalte die grüne Cola trotzdem immer noch knapp 34 Gramm Zucker pro 0,5 Liter Flasche (vergleiche: bei der normalen Coca-Cola sind es 54 Gramm!), was in Zuckerwürfeln ausgedrückt 11 anstatt der üblichen 18 Zuckerwürfel pro halbem Liter entspricht.
Nun gibt es ja eine Empfehlung der Weltgesudheitsorganisation WHO, täglich niemals mehr als 25 bis 30 Gramm Zucker in den Körper aufzunehmen. Das überschreitet der durstige Mensch hier bereits mit einer einzigen 0,5 Liter Flasche „Coca Cola Life“. Da Softgetränke häufig von Jugendlichen konsumiert würden (deren laut WHO empfohlene Tagesmenge an Zucker bei ca 22,5 Gramm liegt) und Jugendliche erfahrungsgemäß gerne häufiger als andere Altersgruppen Softgetränke konsumieren, ist auch die grüne Cola eine Zuckerbombe und damit alles andere als gesund.
Immerhin: Verheimlicht wird die erhebliche Zuckermenge in „Coca Cola Life“ vom Getränkehersteller nicht, denn sämtliche Angaben finden sich auf der Flasche. Und dass das grüne Produkt gesund sei, wird ebenfalls nicht behauptet. Die Irreführung der Menschen beginne laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen aber durch die grüne Aufmachung, die vom Konsumenten anderen produkten vorgezogen werde, weil sie ein pflanzliches Produkt suggeriere und damit eine Natürlichkeit, die schlichtweg nicht gegeben sei, wie es hieß.
Ähnlich irreführend sei ein anderes Produkt des Getränke-Konzerns Coca Cola: die auf dem Markt neue „Fanta Klassik“, die ganz offensiv mit dem Slogan „weniger süß“ beworben wird, denn sie enthalte fast genauso viele Kalorien wie eine herkömmliche Fanta: sechsenhalb Zuckerwürfel satt sieben Zuckerwürfel. Mit positiverem Beispiel gehe dagegen der Hamburger Hersteller von „fritz-kola“ voran, wie die Niedersachsen berichten, Dessen „fritz-kola Stevia“ enthält tatsächlich weniger als die Hälfte an Zucker wie die übliche „fritz-kola“. Was die verbraucherzentrale noch beanstandet ist, dass es bei Softgetränken keine Nährwertampel auf den Verpackungen gibt, denn wäre das der Fall, hätte die grüne „Coca Cola Life“ wohl einen dicken roten Fleck.
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