„Nach Ramelow & Co jetzt auch noch PutinTV“: Erfurter Lokalsender Salve.TV erntet herbe Kritik wegen Ausstrahlung des umstrittenen russischen Auslandsfernsehens

02.06.15 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Nach Ramelow & Co jetzt auch noch PutinTV“: Erfurter Lokalsender Salve.TV erntet herbe Kritik wegen Ausstrahlung des umstrittenen russischen Auslandsfernsehens

JEZT - Thueringen Radar - Grafik © MediaPool Jena

(JEZT / MDR THÜRINGEN) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet, wird der Erfurter Lokalsender Salve.TV, nachdem Landtagsparteien bereits die tägliche Ausstrahlung des umstrittenen russischen Auslandsfernsehens „Russia Today Deutsch“ auf Salve.TV hart kritisiert hatten, jetzt auch von der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) überprüft. „Russia Today“ (oder RT, wie es seit Kurzem heißt) hat seinen Sitz in Moskau und wird staatlich finanziert und kontrolliert.

Kritik gab es, wie der Radiosender MDR THÜRINGEN meldete, vor allem von Seiten des SPD-Landtagsabgeordneten Werner Pidde, der auch Mitglied der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt ist. Dieser sagte dem Radiosender, die Originalsendung sei einseitig aus russischer Sicht, was nicht dazu beitrage, sich ein objektives Bild zu machen. Außerdem habe Salve.TV eine Lizenz als Lokalsender und damit auch einen klaren Auftrag.

JEZT - RT Deutsch bei Salve.TV - Screenshot © Salve.TV Website

RT Deutsch bei Salve.TV – Screenshot © Salve.TV Website

Dagegen hielt es der Linke-Landtagsabgeordnete André Blechschmidt auf MDR THÜRINGEN für legitim, dass Salve.TV auch solch eine Sendung ausstrahle, meinte jedoch, dass man nicht „unkommentiert irgendwelche Sendungen“ übernehmen dürfe und räumte durchaus die Regierungsnähe des Senders ein. Nochmals heftige Kritik erntete Salve.TV von Seiten der Partei Bündnis’90/GRÜNE. Hier sagte deren Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling, es dürfe  keine unkommentierte Ausstrahlung des Programmes ohne journalistische Auseinandersetzung mit dem Berichteten geben.

Inzwischen bestätigte TLM-Direktor Jochen Fasco gegenüber MDR THÜRINGEN, dass seine Behörde von Salve.TV Antworten erwarte, da die Landesmedienanstalt prüfe, „ob die Auslandssendung den Charakter als Lokalsender beeinträchtigt“, wie er sich ausdrückte. Außerdem wies Fasco im MDR darauf hin, dass sich der Erfurter TV-Sender durch die Übernahmen alle Inhalte der russischen Sendung zu eigen mache und dafür die volle, rechtlichen Programmrisiken trage.

Salve.TV war Anfang des Jahres bereits in die öffentliche Kritik geraten, weil es angeblich eine „Hofberichterstattung“ des neuen Thüringer Ministerpräsidenten machen würde, als es die regelmäßige Sendung „Ramelow & Co“ in sein Programm aufnahm. Senden darf Salve.TV aufgrund einer Lizenz der TLM, die wiederum an verschiedene Bedingungen geknüpft ist, die einzuhalten sind.





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