„Wir haben Kontakt!“: Kometenlander Philae antwortet endlich auf den irdischen Weckruf
(JEZT / ESA / DLR) – Mehrmals hatten die Missions-Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in den letzten Wochen Weckrufe an das Mini-Labor des Kometenlandes „Philae“ gesendet, doch ohne Erfolg. Gestern Abend gab es, wie die Europäische Weltraumorganisation ESA und das DLR am Vormittag berichteten, endlich den ersehnten Wiederkontakt zu der Wissenschaftssonde, die sich seit November 2014 auf der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko – genannt Tschuri – befindet. Dort abgesetzt worden war es von der Raumsonde „Rosetta“, die den Kometen seit Herbst letzten Jahres in einem Orbit umkreist.
Wie schon bei den früheren Versuchen, mit denen bereits im März 2015 begonnen worden war, sendete „Rosetta“ ein dauerhaftes Signal an „Philae“. Doch erst wenn dessen Batterien genügend Sonnenenergie „aufgetankt“ haben, kann sich „Philae“ bei „Rosetta“ zurückmelden, da kurz vor dem „Einschlafen“ am 15. November 2014 ein Modus eingestellt worden war, in dem „Philae“ sobald die Batterien aufgeladen sind alle 30 Minuten seinen Empfänger anschaltet und lauscht. Das war gestern Abend der Fall und der Landeroboter meldete sich gegen 22 Uhr 28 zurück und sendete inzwischen 300 von über 8.300 Datenpaketen zur Erde, wie „Philae“-Projektleiter Stephan Ulamec mitteilte. „Philae“ verfüge im Moment über 24 Watt Strom, sagte er und fügte an, dies sei weit mehr als die 19 Watt, die für die Kommunikation mit Raumsonde „Rosetta“ mindestens notwendig seien.
Auch die Zahl von mehr als 8.000 Datenpaketen habe die Missionsexperten überrascht, berichtete der Projektleiter, denn dies zeige, dass das Labor bereits zuvor „wach“ gewesen sein und Daten gesammelt haben muss. Die restlichen Datenpakete mit Hinweisen, was „Philae“ in den vergangenen Tagen, Wochen oder gar Monaten auf dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“, gemessen haben, werden nun bei den weiteren Kontakten mit „Rosetta“ übertragen werden.
Die Erwartungen der Europäischen Weltraumforscher waren von Anfang an etwas gedämpft, denn schon im April hielt es Ulamec für wahrscheinlicher, dass „Philae“ erst im Mai oder Juni aufwache, denn der Landeroboter brauche mindestens 5,5 Watt bei einer Betriebstemperatur wärmer als minus 45 Grad Celsius, um Daten zu senden. Nach wie vor steuert Tschuri Tag für Tag immer näher auf die Sonne zu
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