„Ins Wasser gefallen!“: Jenaer Demo der „Europäischen Aktion Thüringen“ wurde von Dauerregen und vielen Gegendemonstranten gestoppt

29.06.15 • JEZT AKTUELL, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Ins Wasser gefallen!“: Jenaer Demo der „Europäischen Aktion Thüringen“ wurde von Dauerregen und vielen Gegendemonstranten gestoppt

JEZT - Demonstration der Europäischen Aktion Thueringen in Jena 2015-06-27 - Foto ©  OTZ Jena Facebook

Demonstration der „Europäischen Aktion Thüringen“ – Foto © OTZ Jena Facebook

(JEZT / LÄUFT-NICHT-AKTIONSWERK) – Sie wollten ins Paradies und bekamen eine kalte Dusche ab: „112 rechtsgerichtete Demonstranten waren am Sonnabend aufgrund eines Aufrufs der „Europäischen Aktion Thüringen“ nach Jena gekommen um hier zu marschieren und zu demonstrieren, aber es kam anders. Es regnete in Strömen und die Rechten wurden von rund 1.800 Jenaerinnen und Jenaer durch eine Vielzahl von Blockaden rund um die vorgesehene Marschroute in ihremVorhaben behindert.

„Der heutige Tag hat ein weiteres Mal gezeigt, dass die Entschlossenheit vieler und der Mut zum zivilen Ungehorsam das wirksamste Mittel gegen die öffentliche Hetze von Neonazis sind““, bilanzierte Eckart Hesse, Sprecher des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Jena. Mehr als 600 Personen verhinderten durch Blockaden der Stadtrodaer und der Wöllnitzer Straße in Höhe des Ernst-Abbe-Sportfelds, dass der Lautsprecherwagen der Neonazis aus dieser Richtung auf den Kundgebungsplatz gebracht werden konnte. Letztlich gelangte deshalb die Technik erst gegen 11 Uhr und nur auf erheblichen Umwegen zum Seidelparkplatz.

Das Ziel des „Läuft Nicht!“-Bündnisses –, die rechtsgerichteten Demonstranten keinen Meter laufen zu lassen, „war angesichts der weiträumigen, für Jena beispiellosen Sperrmaßnahmen durch die Polizei zwar nicht zu erreichen, aber immerhin konnten wir mit vereinten Kräften ihre ‘Demonstration’ auf ein eher symbolisches Füßevertreten im strömenden Regen verkürzen““, so Wolfhard Pröhl, der zweite Sprecher des Aktionsnetzwerks. Jedoch verlief die Demonstration der „Europäischen Aktion Thüringen“ überhaupt nicht so, wie sich der Anmelder dies gedacht hatte und im Grunde  erfolglos,– durchnässt und enttäuscht mussten die Nazis gegen 15 Uhr den Heimweg antreten.

Leider wurde danach eine Polizistin, die zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen für einen friedlichen Ablauf des Tages gesorgt hatte, durch eine Bierflasche verletzt, die aus den Reihen der Nazi-Gegner auf sie geworfen worden war. Außerdem gab es eine vorläufige Festnahme nach einem Steinwurf. Jedenfalls habe sich gezeigt, „dass Naziveranstaltungen in Jena gegen den breiten Widerstand vieler Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Spektren nicht durchsetzbar sind“, wie Eckhart Hesse betonte.





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