„Perihel“: Komet Tschuri hat den sonnennächsten Punkt erreicht – Ein DLR-Video zeigt die „Teile des Puzzles“ der Kometenlandung

15.08.15 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Perihel“: Komet Tschuri hat den sonnennächsten Punkt erreicht – Ein DLR-Video zeigt die „Teile des Puzzles“ der Kometenlandung

JEZT - Austretene Gase und Staub auf dem Kometen Tschuri waehrend der Annaeherung an die Sonne - Foto © ESA Team Rosetta DLR

Austretende Gase und Staub auf dem Kometen „67 P“ während der Annäherung an die Sonne – Foto © ESA Team Rosetta DLR

(JEZT / BERNHARD DOEPFER) – Die Raumsonde „Rosetta“ beobachtet weiter intersiv den Kometen „67P/Tschurjumow-Gerasimenko“ (genannt: Tschuri), der am frühen Donnerstag Morgen seinen sonnennächsten Punkt der Umlaufbahn (genannt: „Perihel“) erreicht hat und sich nun wieder mit den WIssenschaftssonden „Rosetta“ (= im Orbit) und „Philae“ (= auf dem Kometen gelandet) von der Sonne weg bewegt.

Vor etwas mehr als einem Jahr, Anfang August 2014, hatte die Raumsonde „Rosetta“ den Kometen erreicht, den sie seither in unterschiedlichen Entfernungen umkreist und eifrig Bilder an die Erde sendet. So auch das Foto oben, das zeigt, wie aktiv der Komet unmittelbar vor der Annährung an den sonnennächsten Punkt war: Gas- und Staubfontänen „sprühen“ regelrecht aus Öffnungen der Kometenoberfläche in den Weltraum – dies als Folge der Erwärmung auf derzeit bis zu +80 Grad Celsius. Diese sog. „Jets“ schleudern Kometenmaterial mit hoher Geschwindigkeit in das All und werden dabei von einem speziellen Messinstrument an Bord der Sonde analysiert. Teilweise näherte sich Rosetta der Kometenoberfläche bis auf sechs Kilometer, derzeit befindet sie sich aber in einem Sicherheitsabstand von gut 300 Kilometern, denn die Gas- und Staubaustritte könnten Rosetta unter Umständen gefährlich werden.

JEZT - Gas und Staub Jets auf dem Kometen 67 P waerend der Annaeherung an die Sonne - Foto © ESA Team Rosetta DLR

Gas- und Staubjets auf dem Kometen „67 P“ während der Annäherung an die Sonne – Foto © ESA Team Rosetta DLR

Während man in den vergangenen Wochen wegen „Rosettas“ Aufgaben keinen Kontakt zum Kometenlander „Philae“ aufnehmen konnte, befindet man sich in Kürze wieder in einer Position, in der Kontakt möglich sein müsste. Allerdings „schläft“ der Lander im Moment, denn er ist nur für Arbeitstemperaturen von bis zu maximal +50 Grad Celsius konzipiert. ESA-Sprecher Paolo Ferri erklärte hierzu: „Wir versuchen, ‚Philae‘ dazu zu bringen, uns wissenschaftliche Daten zu schicken“.

Auch wenn die Kommunikation mit „Philae“ weiterhin eingeschränkt sein sollte, so steht die „Rosetta“-Mission doch unter einem guten Stern, denn die ESA hat vor einigen Wochen entschieden, dass die Raumsonde den Kometen weiter beobachten wird und ihn auch begleitet, da er sich nun wieder von der Sonne entfernt. Noch bis Ende den kommenden Jahres könnte „Rosetta“ den Kometen noch umkreisen; beabsichtigt ist, dass sie zum Abschluss ihrer Mission sanft auf dem Kometen landet.





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