Die Jenaer Uniklinik ist osteologisches Studienzentrum – Erfahrung und Kompetenz bei der Behandlung von Knochenerkrankungen in klinischen Studien umgesetzt
Der Dachverband deutschsprachiger osteologischer Gesellschaften hat das osteologische Schwerpunktzentrum am Universitätsklinikum Jena als Studienzentrum zertifiziert. Die Experten für Knochenerkrankungen an der Klinik für Innere Medizin III beteiligen sich seit Jahren an internationalen Studien, um mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung die Diagnose und Therapie osteologischer Erkrankungen weiter zu verbessern.
Etwa 5.300 Patienten mit osteologischen Fragestellungen betreuten die Ärzte des Funktionsbereiches Rheumatologie und Osteologie in der Klinik für Innere Medizin III des Jenaer Universitätsklinikums allein im vergangenen Jahr. Und täglich kommen zwei bis drei neue hinzu. „Ein großer Teil unserer Patienten leidet an Osteoporose, aber wir behandeln auch andere Störungen des Knochenstoffwechsels, die zum Bespiel durch Infektionen, Nieren- oder Tumorerkrankungen, immunologische Prozesse oder Medikamente ausgelöst werden können“, so PD Dr. Gabriele Lehmann (Foto). Die Oberärztin leitet als zertifizierte Osteologin das osteologische Schwerpunktzentrum. Mit ihrer Erfahrung und Kompetenz sind die Jenaer Osteologen gefragte Partner für klinische Studien, die der weiteren Verbesserung der Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten dienen.
Gegenwärtig ist das Zentrum an einer multizentrischen Studie zur Langzeittherapie mit Bisphosphonaten beteiligt. Dabei wird getestet, ob nach vier Behandlungsjahren mit diesen wirksamen Osteoporosemedikamenten ohne Gefahr für neue Knochenbrüche eine Pause möglich ist, um mögliche Langzeitnebenwirkungen zu verringern. Eine weitere, selbst konzipierte Studie bereiten die Jenaer Osteologen derzeit vor: Sie wollen bei Patienten, die einen Oberschenkelbruch erlitten haben und an bestimmten Vorerkrankungen leiden, schon während der operativen Versorgung der Fraktur eine Knochengewebeprobe nehmen, um die Art der Knochenstoffwechselstörung schnell abzuklären und die Patienten zeitnah osteologisch behandeln zu können.
Patienten, die sich für die Teilnahme an eine Studie entscheiden, haben Zugang zu neuen Therapien und werden noch gründlicher überwacht und intensiver betreut. „Viele unserer Patienten wollen bei der Verbesserung der Behandlung ihrer Krankheit mithelfen, wenn wir sie nach der Teilnahme an einer für sie geeigneten Studie fragen. Die wichtigste Rolle spielt das Vertrauen zwischen Arzt und Patient“, betont Gabriele Lehmann.
Der „Dachverband Osteologie“ ist der interdisziplinäre Zusammenschluss aller wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich mit den Erkrankungen des Knochens befassen. In Deutschland sind insgesamt 140 Praxen und Kliniken zertifiziert, die in besonderer Weise über Erfahrungen in der Versorgung osteologischer Patienten verfügen. Am Uniklinikum Jena arbeitet das einzige osteologische Studienzentrum in Thüringen.
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