„Gute Noten für Jenaer Nierentransplantationszentrum“: Zahl der Organspenden und Transplantationen in Thüringen erstmals seit fünf Jahren wieder angestiegen
Beste Ergebnisse für das Jenaer Nierentransplantationszentrum: Beim Vergleich von 28 deutschen Kliniken, an denen Nieren transplantiert werden, erreicht das Universitätsklinikum Jena (UKJ) vordere Plätze. Das gilt vor allem für den Aspekt, ob das eingesetzte Organ sofort wie gewünscht funktioniert und wie gut die Niere bei der Entlassung des Patienten sowie in den Jahren nach der Transplantation arbeitet. Die Ergebnisse beruhen auf einer Auswertung des unabhängigen Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, Aqua. Jedes Transplantationszentrum in Deutschland ist verpflichtet, pro Transplantation eine Reihe festgelegter Daten – beispielsweise zu aufgetretenen Komplikationen – zu liefern, die in einem jährlichen Bericht im Vergleich dargestellt werden.
„Wir freuen uns über die guten Ergebnisse und sehen sie zugleich als Ansporn, uns noch weiter zu verbessern“, so Prof. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie. Zusammen mit dem Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Prof. Gunter Wolf, MHBA, leitet er das 1991 gegründete Nierentransplantationszentrum am UKJ. Nach Lebendorganspenden hat die Niere in allen Fällen sofort ihre Funktion aufgenommen. Das bundesweit zweitbeste Ergebnis 2014 erreichte das Team bei der sofortigen Funktionsaufnahme nach Transplantationen, bei denen Nieren von Verstorbenen eingesetzt wurden. Dies trat bei 92 Prozent der Patienten ein. Im bundesweiten Vergleich konnte das Jenaer Zentrum die meisten Patienten mit mäßiger beziehungsweise guter Nierenfunktion nach der Transplantation eines Organs von Verstorbenen vorweisen. Auch bei den Lebendspenden gehörte das Team bei der Betrachtung der Nierenfunktion zur Spitzengruppe.
Zwei Jahre nach der Transplantation arbeitete die Niere bei allen Patienten, für die Nachsorgedaten vorlagen, noch immer mit hoher Qualität. Die Gründe hierfür sind vielfältig. „Neben der chirurgischen Expertise spielt die sorgfältige Auswahl der angebotenen Organe eine entscheidende Rolle“, so Prof. Wolf. Bei der Beurteilung des Organs sei immer sowohl ein Urologe als auch ein Nephrologe beteiligt. Auch die interdisziplinäre Vorbereitung sowie die regelmäßige Überwachung der Patienten, die auf ein Organ warten, seien Gründe für die gute Funktion. Die längerfristig gute Organfunktion sei besonders erfreulich, da sie die gute interdisziplinäre Nachbetreuung der Patienten zusammen mit den niedergelassenen Hausärzten und Nephrologen aufzeige, so Prof. Wolf.
Doch nicht nur das gute Abschneiden bei den ausgewerteten Qualitätsdaten freut die Mitarbeiter des Transplantationsteams. Positiv stimmt auch, dass die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe und damit der Transplantationen wieder steigt. „Erstmals seit dem deutlichen Einbruch nach 2011 kehrt sich der Trend wieder um“, so Oberärztin Dr. Susan Foller von der Klinik für Urologie. Bereits jetzt hat das Expertenteam mit 39 Transplantationen seit Jahresbeginn die Zahl aus dem gesamten Vorjahr übertroffen. Wie die Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) bestätigt, trifft dies auch für andere Regionen beziehungsweise für weitere Organe zu. Während im Zeitraum Januar bis Juli 2014 in Thüringen 51 Organe gespendet wurden, waren es in diesem Jahr bereits 79.
« „Freistaat fügt sich der Weisung des Landesverwaltungsamtes“: Flüchtlinge aus Hermsdorfer Fabrikationshalle in die Messehalle Erfurt verlegt Der LC Jena e. V. meldet sich zum Umbau bzw. der Sanierung des Ernst-Abbe-Sportfeldes zu Wort »