„8. Tag der Demenz im Jenaer Rathaus“: Viel Interesse daran, was zu tun ist, wenn „Mitten im Leben“ Anzeichen von Demenz erkennbar sind
(JEZT / SENIORENBEIRAT) – Der 8. Jenaer Demenztag eröffnete am Samstag zwischen 9 und 16 Uhr das Programm der diesjährigen Seniorentage „Mitten im Leben“. Viele Jenaerinnen und Jenaer informierten sich im Historischen Rathaus darüber, was zu tun ist, wenn Anzeichen von Demenz auftreten. Schon klassische ist das Symptom der Vergesslichkeit, wenn Menschen bemerken, dass sie allmählich ihre geistigen Fähigkeiten nachlassen. „Habe ich Dir das Geld schon gegeben?“, „Irgendjemand hat meinen Schlüssel mitgenommen.“ oder „Wie heißt die Frau gleich noch mal?“ sind oft zu hörende Sätze. Oder man verirrt sich auf einer bekannten Wegstrecke in der Stadt, hält beim Autofahren an, weil man sich unsicher ist, wie man am besten weiterfahren soll. Und in der Tat sind Orientierungsstörungen im Alltag sind die Alarmsignale.
So informierten sich die Besucher entweder allgemein über Hilfsangebote oder Pflegemöglichkeiten für Angehörige oder stellen Fragen wie: „Wie lange dauert es von den Anfängen bis zur schweren Demenz, die zu einem Pflegefall führt?“ – Letztere Frage spiele auch im Vortrag von Dr. Udo Polzer, dem Ärztlichen Direktor der Asklepios Fachklinikum Stadtroda, eine Rolle. Polzer sprach über “Diagnose und Therapie aus ärztlicher Sicht” und berichtete, dass die Zeitfrage schwierig zu beantworten sei. Wissenschaftlich belegt ist aber inzwischen, der Demenz ein Prozess von etwa einem Jahrzehnt vorausgeht. Und wer bereits einen Demenzfall in der Familie hatte, ser solle im ALter auf jeden Fall unverbindlich einen Facharzt konsultieren und sich untersuchen lassen. So könne man den Krankheitsverlauf bereits frühzeitig kontrollieren.
Was viele Menschen bereits wissen, ist, dass Demenz nicht geheilt werden kann. Allenfalls kann man ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben durch Medikamente verlangsamen. Dies wiederum bringt dem Patienten und seinen Angehörigen Zeit, um sich über die Wohnsituation klar zu werden, die Pflegemöglichkeiten und vielleicht, wenn es gar nicht mehr anders geht, einen Umzug in eine Pflegeeinrichtung. Der Zeitfaktor sei wichtig, so Dr. Udo Polzer, denn umso weiter die Krankheit voranschreite, desto problematischer ist für die Erkrankten ein Ortswechsel, da ihnen ja die Fähigkeit des Orientierens mehr und mehr verloren geht.
Im Rathaus präsentierten sich deshalb auch anerkannte Jenaer Pflegedienste wie das DRK, advita oder Phönix als spezielle Einrichtungen für schwer von Demenz betroffene Menschen. Eines wurde vielen Besuchern hier klar: Dort werden an Demenz erkrankten Angehörige auf keinen Fall eingesperrt, sondern in den Pflegeinerichtungen gibt es Sicherheitsvorkehrungen, damit sich die Patienten nicht außerhalb verlaufen können. Aber auch Wohngemeinschaften, wie sie z.B. advita in der Buchaer Straße in Jena anbietet, sind eine gute Lösung.
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