„Letzte Ausfahrt Jena“: Auch das zweite TV-Filmprojekt zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ ist fertiggestellt

06.10.15 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Letzte Ausfahrt Jena“: Auch das zweite TV-Filmprojekt zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ ist fertiggestellt

Die Schauspieler Lisa Wagner und Joachim Król im ZDF-Doku-Drama zum „NSU“ – Foto © ZDF Jannett Kartelmeyer

(JEZT / ARD / ZDF) – Wer stellt Beate Zschäpe im Fernsehen treffender dar: Anna Maria Mühe oder Lisa Wagner? Darüber können sich die TV-Zuschauer im nächsten Jahr Gedanken machen, wenn gleich zwei Fimprojekte über den Bildschirm flimmern, die sich den unfassbaren Taten der aus Jena stammenden rechtsradikalen Terroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ widmen.

Zum einen drehte die ARD Degeto einen Dreiteiler über den „NSU“. Teil 1, mit dem Arbeitstitel „Heute ist nicht aller Tage“ (nach einer Buchvorlage von Stefan Aust), befasst sich mit den Terroristen selbst. Hierin spielen Anna Maria Mühe, Albrecht Schuch und Sebastian Urzendowsky das Terror-Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Teil 2 (Arbeitstitel „Schmerzliche Heimat“ nach dem Buch von Semiya Simsek) widmet sich der Geschichte der Opfer und Teil 3 (Arbeitstitel: „Alles unter Kontrolle“ nach einem Buch von Laila Stieler) erzählt die Geschichte der Ermittler: Polizisten zwischen Verfassungsschutz, V-Männern und Staatsinteresse. Die Ausstrahlung des TV-Dreiteilers ist für Mitte bis Ende 2016 vorgesehen, jedoch nicht vor dem Ende des Prozesses vor dem Münchner OLG, wie es heißt.

JEZT - Die Schauspieler des NSU-Trios im ARD-Dreiteiler - Foto © ARD Degeto

Die Schauspieler Urzendowsky, Mühe und Schuch als „NSU“-Trio im ARD-Dreiteiler – Foto © ARD Degeto

Und das Zweite Deutsche Fernsehen hat gerade sein 90-minütiges Doku-Drama über Beate Zschäpe (Arbeitstitel: „Letzte Ausfahrt Jena“) fertiggestellt, wie man gestern in Mainz mitteilte – ein genaues Sendedatum stehe noch nicht fest, so der Sender. In der ZDF Produktion spielt Lisa Wagner (bekannt als „Kommissarin Heller“) die Jenaer Rechtsextremistin und als Richter Manfred Götzl ist der Kieler „Tatort“-Kommissar Axel Milberg zu sehen. Wie das Zweite Deutsche Fernsehen mitteilte, werde von Zschäpes Reise im Polizeikonvoi von der Haftanstalt Köln nach Gera und zurück berichtet, als die Hauptangeklagte im Münchner „NSU“-Prozess noch einmal ihre kranke Großmutter und ihre Mutter besuchen durfte.

Hintergrund: Vor knapp vier Jahren erschoss Uwe Mundlos in Stregda bei Eisenach zuerst seinen besten Kumpel Uwe Böhnhardt und danach sich selbst. Wenige Stunden später brachte in Zwickau Beate Zschäpe mit Hilfe von Brandbeschleuniger die gemeinsame Wohnung von Mundlos, Böhnhardt und sich zur Explosion, vermutlich um durch den nachfolgenden Brandschaden alle Unterlagen über eine rechtsextreme Terrorvereinigung auszulöschen, die in den Wochen danach unter dem Namen „Nationalsozialistischer Untergrund“ weltweit Aufmerksamkeit erregen sollte. Was folgte waren viele Festnahmen und später der Münchner Prozess um den „NSU“, dessen zehn Morde und zwei Bombenanschläge sowie mehr als ein Dutzend Überfälle auf Sparkassen und Supermärkte.





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