Neues von der „Curiosity“-Mission # 040: Postkartengrüße aus dem Gale-Krater auf dem Mars!
(JEZT / NASA / BERNHARD DOEPFER) – Am 29. September 2015 fürhte der NASA-Mars-Rover „Curiosity“ seine achte Bohrung auf dem Mars und bereits seine fünfte seit Erreichen Aeolis Mons (dies ist der Kraterberg des Gale-Kraters) durch. Die Bohrungen haben stets eine Tiefe von rund 6,5 Zentimeter und die achte Bohnung führte das „Curiosity“-Team an einem Felsbrocken mit dem Namen „Big Sky“ durch. Diese Bohrung war Teil einer mehrtägigen Forschungs-Sequenz, bei der die Analyse der Inhaltsstoffe des Felsens in den beiden Onboard-Labore für Chemie und Mineralogie (= CheMin Instruments) und die Probenanalyse durch das sog. „SAM“-Instrument die Hauptaufgaben waren. NASA-Projektwissenschaftler Ashwin Vasavada fasste nun die Ergebnisse zusammen:
„Big Sky hat sich als genau der typische Sandsteinfelsen erwiesen, nach dem wir gesucht hatten. Das es auf dem Mars und speziell auch im Gale-Kraten vor Millionen von Jahren Wasserflächen gab, findet man im Sandstein immer wieder Veränderungen der Struktur, die durch Flüssigkeiten hervorgerufen wurden – hier sehr wahrscheinlich Grundwasser mit anderen gelösten Chemikalien Wir erhoffen uns, dass die nächsten Felsbohrungen ähnliche Ergebnisse bringen und trotzdem, je höher ‚Curiosity‘ auf dem Kraterberg klettert, Veränderungen zwischen den einzelnen Bohrungen verglichen werden können.“ Weitere Untersuchungen werden bereits in der nächsten Wochen stattfinden. In der Zwischenzeit wird das „Curiosity“-Team den Rover so drehen, dass er sich in Richtung des zweiten Felsens bewegen kann, bei dem man eine Probenanalyse vornehmen möchte.
Solche Drehungen sind schwierig, da sich „Curiosity“ derzeit bereits in beträchtlicher Höhe der unteren Hänge des Kraterberges befindet, einer Region, die von der NASA „Stimson“ genannt wurde. Früher fuhr der Rover Langstrecken, aber im Moment besteht immer die latente Gefahr, dass „Curiosity“ ins Abrutschen kommt und im sandigen Untergrund stecken bleibt. Aber auch so bietet sich für den Betrachter bereits ein furioser Blick in die Kraterlandschaft, wie man auf einem Foto nachvollziehen kann, dass die NASA auf drei Einzelaufnahmen zusammengefügt hat und „Greetings from Gale Crater“ nennt (siehe oben). Im Vordergrund ist in etwa drei Kilometern Entfernung vom Rover ein langer Grat zu erkennen, der – dies haben frühere Untersuchungen ergeben – überwiegend aus Hämatit und Eisenoxid besteht. Gleich dahinter erstreckt sich eine wellige Ebene, die reich an Tonmineralien ist. Ebenso erkennt man eine Vielzahl von abgerundeten Kuppen, die wahrscheinlich alle aus hoch-konzentrierten Sulfat Mineralien besteht.
Die gesamte mineraologische Topografie dieser Region des Aoelis Mons (den die NASA Mount Sharp nennt) lässt sich nur dadurch erklären, dass hier in frühen Mars-Zeitaltern im Kraterinnern ein großer See vorhanden war, dessen äußere Begrenzung wohl die weiter hinten im Bild in auffälligen Lichtfarben gehaltenen Gesteinsklippen waren, die in trockeneren Zeiten stark von Wind erodiert wurden. „Das einzige, was und mehr bewegte, als die wissenschaftlichen Ergebnisse ist die unglaubliche Wirkung der Bilder„, sagte Vasavada und fügte verschmitzt an: „Wir konnten gar nicht anders, als allen Menschen Ansichtskarte zu senden als Schnappschuss einer langen Reise.“ Und die wird hoffentlich noch lange andauern.
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