„Freifunk für Gera!“: Minister Tiefensee will damit das bürgerschaftliche Engagement für die digitale Gesellschaft stärken
(JEZT / FREISTAAT THÜRINGEN) – Im Konzeptauswahlverfahren für ein Pilotprojekt „Freifunk in Thüringen“ hat die Otto-Dix-Stadt Gera den Zuschlag erhalten. Gera hat gemeinsam mit der Freifunk-Community Gera-Greiz ein Konzept zum Aufbau eines stadtweiten Freifunknetzes und eines damit verbundenen allgemein zugänglichen und offenen W-LAN-Netzes vorgelegt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sagte dazu: „Überzeugt hat die Verbindung eines bürgerschaftlichen organisierten Netzes mit inhaltlichen Angeboten. Damit kann das Ziel erreicht werden, ein an der Freifunk-Idee ausgerichtetes Modellprojekt für Thüringen einzurichten.“
Tiefenseee betonte, die Erfahrungen mit dem Modellprojekt stünden zukünftig auch anderen Thüringer Kommunen zur Verfügung. Die Stadt Gera ist nun eingeladen, einen Förderantrag einzureichen. In diesem Jahr stehen im Haushalt bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von 36 Monaten angelegt. Es soll noch in diesem Jahr starten. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hatte im August ein Pilotprojekt „Freifunk in Thüringen“ zur Förderung ausgeschrieben. Um diese Förderung konnten sich private Freifunk-Initiativen oder öffentliche Einrichtungen – einschließlich der Kommunen – bewerben. „Unser Ziel ist es, bürgerschaftliches Engagement für die digitale Gesellschaft zu stärken“, sagte Tiefensee.
Mit dem Pilotprojekt sollen deshalb die technischen, finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen für den Aufbau von zivilgesellschaftlich organisierten W-LAN-Netzen in Thüringen ausgelotet werden. So gehe es um Fragen der Akzeptanz solcher Angebote in der lokalen Bevölkerung, Kosten und Aufwand zur Unterhaltung eines solchen Netzes, aber auch Fragen der technischen Leistungsfähigkeit gerade im Hinblick auf mobile Internetzugänge.
Hintergrund: Freifunk-Netze sind offene und nicht-kommerzielle W-LAN-Netze in einem Gemeindegebiet, die auf bürgerschaftlichem Engagement beruhen. Das Freifunk-Netz entsteht durch Zusammenschaltung privater W-LAN-Router zu einer Art Intranet, in dem Daten (z.B. Text, Musik oder Filme) ausgetauscht oder Dienste (Chatten, Telefonieren) angeboten werden können. Sofern die Teilnehmer den eigenen Internetzugang zur Verfügung stellen, können auch andere Nutzer das weltweite Datennetz nutzen. Freifunk-Initiativen sind bisher in den Städten Erfurt, Jena und Weimar, Gera/Greiz und Königsee bekannt.
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