Ausstellung „Geheimnißvoll offenbar“ von Sigrid Damm und Joachim Hamster Damm ist ab sofort und noch bis zum Februar 2016 geöffnet!
(JEZT / JENAKULTUR) – „Geheimnißvoll offenbar“ – so zeigte sich dem jungen Goethe die Harzlandschaft, die er vom winterlichen Brocken sah. „Geheimnißvoll offenbar“ liegen auch die Landschaften und Lebenswege da, die Sigrid Damm in ihren Büchern erkundet. Ob es um die Lebensorte und Biographien von Caroline Schlegel-Schelling, Cornelia Goethe oder Christiane Vulpius geht, oder um jene von Lenz, Schiller oder Goethe: Sigrid Damm verbindet stets eine genaue Recherche mit Einfühlungsvermögen, Vorstellungskraft und einer rhythmisierten, klaren Sprache. Doch sie maßt sich nicht an, ein fremdes Leben zu beschreiben, wie es viele Biographien vorgeben. Sie nähert sich jenen fremden Leben lediglich an, sammelt Spuren und entwirft, immer auf Grundlage ihrer eigenen Lebenserfahrungen, wie es gewesen sein könnte. So schließt sich das Vergangene nicht als Historisches ab, sondern bleibt durchlässig für unsere Gegenwart.
Joachim Hamster Damm (geboren 1965 in Saalfel), der ältere Sohn der Schriftstellerin, nimmt diese Fäden in seiner künstlerischen Arbeit auf. Als Graphiker, Maler, Videokünstler und Bühnenbildner, der bereits an vielen deutschen Bühnen gearbeitet hat, u.a. mit Leander Haussmann in Bochum, spürt er dem Erbe der Weimarer Klassik und anderer Weltliteratur nach und verwandelt es in Heutiges. Besonders eindrücklich gelingt ihm dies in seinen Figurentheater-Projekten mit Schülern, in denen er über einen langen Zeitraum Stücke wie „Faust II“ oder „Peer Gynt“ einstudiert – und dabei von seinen Teilnehmern auch die Figuren und das Bühnenbild herstellen lässt. Dort wie in seinen Bildern und Performances treibt er das Disparate unserer gegenwärtigen Bilderwelt hervor.
Sigrid Damm, die in Gotha geboren wurde und in Jena an der Friedrich-Schiller-Universität studiert hat, wird im Dezember dieses Jahres 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass verbindet sie ihre Wortwelten mit den Bildwelten ihres Sohnes – eine Ausstellung, die auf Einladung speziell für die Villa Rosenthal entwickelt worden ist. Dabei folgen Mutter und Sohn ihrer gemeinsamen Faszination für den Norden Europas; sie fahren aber auch mit Goethe ins Bergwerk von Ilmenau ein. Was sich unter Tage eröffnet und was am stillen, nördlichen Rand von Europa zu entdecken ist – die Ausstellung zeigt es „geheimnisvoll offenbar“. Die entsprechende Ausstellung ist ab sofort und noch bis zum 10. Februar 2016 geöffnet: der Eintritt ist dabei frei.
Es gibt allerdings auch noch eine besondere Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung und zwar am Mittwoch, den 2. Dezember 2015, um 19.30 Uhr, der unter dem Motto steht: „Tage- und Nächtebücher aus Lappland“ – ein Werkstattabend mit Entwürfen, Filmen, Fotografien und Gespräch mit Joachim Hamster Damm; die Moderation hat Dr. Peter Braun. Das Buch „Tage- und Nächtebücher aus Lappland“, aber auch die Faszination für den nördlichen Rand Europas und das Volk der Samen, stehen im Mittelpunkt des Abends. Joachim Hamster Damm wird Fotografien und Filme zeigen, die im Zusammenhang mit dem Buch entstanden sind, und er wird Einblick geben in die lange und komplizierte Geschichte seiner Herstellung. Ein Werkstattabend im emphatischen Sinne. Der Eintritt hierfür beträgt 6 Euro.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Werkstattabend erhält man HIER im Internet.
« „Datenvielfalt nutzbar machen“: Die FSU Jena unterstützt den Aufbau der Biodiversitätsinformatik in Ägypten und Tunesien „Smart Beach Tour“/“Highlights der Physik“: Großveranstaltungen auf dem Eichplatz schmälerten erkennbar die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung »