„Afterimages. Nachhall der Schwarzen Romantik in der Videokunst.“ – Ab heute läuft die neue Ausstellung in der Kunstsammlung Jena

05.12.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Afterimages. Nachhall der Schwarzen Romantik in der Videokunst.“ – Ab heute läuft die neue Ausstellung in der Kunstsammlung Jena

JEZT - Afterimages Plakat - Abbildung © MediaPool Jena

(JEZT / JENAKULTUR) – Heute startet die neue Ausstellung „Afterimages. Nachhall der Schwarzen Romantik in der Videokunst.“ in den Räumem der Kunstsammlung Jena im Stadtmuseum am Markt 7 in Jena. Hierbei werden zwölf Positionen der internationalen Video- und Filmkunst vorgestellt. Begleitend zur Ausstellung ist außerdem ein Buch erschienen, welches die romantische Idee des Fragmentarischen als zukunftsweisendes Prinzip aufgreift.

Ende des 18. Jahrhunderts hatten Verstädterung, Kriege und Revolutionen die Gesellschaften Europas zerrieben. Dieses schicksalhafte Scheitern ließ eine junge Generation von Künstlern nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchen. So entstand vor dem Hintergrund der Besinnung auf das Überwältigende der Natur und die Erkundung der eigenen Gefühlswelt eine offene Universalpoesie. Entgegen der heutigen Verwendung des Wortes »Romantik« war diese Suche von Irrationalität, Schrecken und dunklem Verlangen durchsetzt.

JEZT - Max Hattler - 1923 aka Heaven - Afterimages Video - Abbildung © MediaPool Jena

Max Hattler „1923 aka Heaven“ – Ein „Afterimages“ Video – Abbildung © MediaPool Jena

In der Literatur wurden Sujets wie Mischwesen oder Albträume bearbeitet, beispielsweise bei den Gebrüdern Grimm oder Edgar Allan Poe. Prägende Bildformeln der Malerei, etwa ins Übernatürliche gesteigerte Landschaften, Porträts menschlicher Grausamkeit und sich ins Ungegenständliche auflösende Naturphänomene sind bei Caspar David Friedrich, Francisco de Goya oder William Turner zu finden. Eine Vielzahl dieser Motive fanden Einzug in den im späten 19. Jahrhundert aufkommenden Film. Pioniere wie Louis Lumière oder Alice Guy-Blaché erkannten die Potentiale der neuen Technik und die darstellende Kraft von Spezialeffekten. Durch diese dauerhafte Verwachsung mit der Hoch- und Populärkultur sind die Sujets der »Schwarzen Romantik« auch in der zeitgenössischen Kunst anzutreffen. Somit entstehen aus dem Wissen um die Vergangenheit und in der Reibung mit der Gegenwart eigenständige künstlerische Positionen, die alte und neue Sehnsuchtsgeflechte verarbeiten.

Die Ausstellung läuft noch bis einschließlich 03.04.2016; weitere Informationen findet man HIER im Internet.





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