„Die Welt durch andere Augen sehen“: Prof. Dr. Robert Brunner erhält den Forschungspreis der Jenaer Ernst-Abbe-Hochschule
(JEZT / EAH) – Das Steckenpferd von Prof. Dr. Robert Brunner ist ein Krebs. Genauer gesagt ist es der Fangschreckenkrebs „Odontodactylus Scyllarus“. Nicht, weil der Professor besonders in den maritimen Wissenschaften „zu Hause“ wäre, nein, der Physiker lehrt Angewandte Optik an der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena.
Angesprochen auf den Odontodactylus Scyllarus kommt der Wissenschaftler beinahe ins Schwärmen. Der Grund: In Sachen Farbsehen bricht der Fangschreckenkrebs in der Natur alle Rekorde. Seine Sinneszellen sind nicht, wie beim Menschen, für drei Farben empfänglich, sondern für zwölf. Damit, so Professor Brunner: “sieht er die Welt auf eine Weise, die wir uns nur schwer vorstellen können.“ Brunners Verbundforschungsprojekt gemeinsam mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg „EAGLE II“ hat das Ziel, das biologische System des Fangschreckenkrebses für die Neuentwicklung eines optischen Systems zum Vorbild zu nehmen.
Für dieses und andere aktuelle Forschungsvorhaben erhielt Robert Brunner in diesem Herbst den Forschungspreis des Förderkreises der EAH Jena. Die Auszeichnung, die mit 2.500 € dotiert ist, wird jährlich für hervorragende Forschungs- und Entwicklungsleistungen, die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln sowie für den Aufbau neuer Kooperationen, aber auch für die Förderung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern an einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin der Jenaer Hochschule vergeben.
Der gebürtige Allgäuer lehrt seit 2010 im Fachbereich SciTec der EAH Jena. Davor war er viele Jahre bei Carl Zeiss in Jena tätig, zuletzt als Leiter des Labors „Mikrostrukturierte Optik” im Forschungszentrum der Carl Zeiss AG. Neben seinen Forschungsvorhaben, eines davon als Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF Jena, betreut er derzeit fünf Promotionen.
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