Thüringens AfD-Chef Björn Höcke entlarvt seine Gedanken einmal mehr als latent nationalsozialistisch
(JEZT / PANORAMA) – Der thüringische AfD-Landeschef Björn Höcke („1000 Jahre Deutschland“) hat bei einer Tagung des „Instituts für Staatspolitik“ am 21. und 22. November 2015 auf dem Rittergut Schnellroda in Sachsen-Anhalt als Gastredner tiefe Einblicke in sein Gedankengut gegeben, wie jetzt die ARD meldete.
So habe der thüringische Spitzen-Politiker der Alternative für Deutschland zum Thema „Ansturm auf Europa“ gesprochen und die „Asylantenflut“ angeprangert, die „über Deutschland schwappe“. Das ARD-Politmagazin „Panorama“ hat nun einen Videozusammenschnitt mit Auszüge aus dieser Rede veröffentlicht, die in ganzer Länge auf den Youtubekanal Schnellroda zu sehen ist.
In pseudowissenschaftlichem Duktus äußert sich Höcke dabei über „unterschiedliche Reproduktionsstrategien“, die die Evolution in Europa und Afrika ausgeprägt hätten. In Afrika „herrsche eine Strategie vor“, die auf ein möglichst hohes Wachstum abziele, weswegen auf dem Kontinent der „Ausbreitungstyp“-Mensch herrsche. In Europa jedoch verfolge die Evolution eine andere und zwar die „groß-K-Strategie“. Diese möchte „die Kapazität des Lebensraums optimal ausnutzen“.
Durch die „Vermischung im 21. Jahrhundert“, doziert Björn Höcke, treffe der „afrikanische Ausbreitungstyp“ auf den „europäischen Platzhaltertyp.“ Und es geht munter in Richtung der Rassentheorie des Nationalsozialismus weiter: Afrikaner würden mit ihrem „Reproduktionsverhalten“ einen „Überschuss“ von 30 Millionen Menschen im Jahr erzielen. Glaubt man Höcke, dann drängen all diese Menschen nach Europa und vor allem nach Deutschland. Für ihn sei klar, so der AfD-Vorsitzende. „so lange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern.“ Der besondere Gag an Höckes Rede ist jedoch seine Schlussfolgerung: „Die Länder Afrikas brauchen die Europäische Grenze, um zu einer eigenen, ökologisch nachhaltigen Bevölkerungspolitik zu finden.“
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Björn Höcke gab heute auf seiner Facebook-Seite bekannt: „Ich bedaure, wenn meine Aussagen am 21. November zu Fehldeutungen geführt haben. Ich vertrete das christliche Menschenbild und die Würde jedes Menschen ist für mich unantastbar. Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass sich Europa meiner Meinung nach vor einer Einwanderung, die es selbst überfordern würde, durch geschlossene Grenzen schützen muss.
Laut Stiftung Weltbevölkerung wird sich die Zahl der Menschen in Afrika von heute 1,2 Milliarden auf 4,4 Milliarden im Jahr 2100 vervierfachen. Das hat vielfache Ursachen: kulturelle, ökonomische, medizinische und soziologische, die man auch nicht aus dem Blick verlieren darf. Gerade als Politiker muss man auch die großen Entwicklungen im Blick behalten und darf sie nicht aus Sorge vor Missverständnissen oder Fehlinterpretationen verschweigen. Die Überforderung durch die Zuwanderung ist bereits jetzt in deutschen Kommunen sichtbar.
Ich habe Achtung vor jedem Menschen und seiner unveräußerlichen Würde. Unabhängig davon muss es einen offenen politischen Diskurs um die richtige Asylpolitik geben können. Ich habe niemals meine Meinung absolut gesetzt, nehme mir aber das Recht, Diskussionen anzustoßen und fordere eine offene Debatte über alle relevanten Politikfelder.“