„Heute ist nicht alle Tage“ / „Vergesst mich nicht“ / „VS – Nur für den Dienstgebrauch“: ARD-Dreiteiler zum „NSU“ läuft Anfang 2016 im Fernsehen

15.12.15 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Heute ist nicht alle Tage“ / „Vergesst mich nicht“ / „VS – Nur für den Dienstgebrauch“: ARD-Dreiteiler zum „NSU“ läuft Anfang 2016 im Fernsehen

JEZT - Die Schauspieler des NSU-Trios im ARD-Dreiteiler - Foto © ARD Degeto

Die Schauspieler Urzendowsky, Mühe und Schuch als „NSU“-Trio im ARD-Dreiteiler Teil 1 – Foto © obs/ARD Degeto Das Erste Stefan Ehrhardt

(JEZT / ARD) – Bereits 250 Tage lang dauert heute der Prozess um den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) vor dem Münchner Oberlandesgericht an. Mehr als vier Jahre ist es her, dass die beiden Jenaer Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in Stregda bei Eisenach starben und kurz darauf Beate Zschäpe, heute die Hauptangeklagte im „NSU“-Prozess, die gemeinsame Wohnung des Trios in Zwickau zur Explosion brachte um durch den nachfolgenden Brandschaden alle Unterlagen über eine rechtsextreme Terrorgruppe auszulöschen. Vergeblich: in den Wochen danach wurde der „Nationalsozialistischer Untergrund“ weltweit bekannt und mit Entsetzen und Abscheu nahm man Kenntnis von den zehn Morden und zwei Bombenanschlägen sowie mehr als einem Dutzend Überfällen auf Sparkassen und Supermärkte.

Die Schauspieler Tom Schilling und Almila Bagriacik im ARD-Dreiteiler über die Opfer des NSU - Foto © obs ARD Degeto Das Erste Stefan Ehrhardt

Die Schauspieler Schilling und Bagriacik im ARD-Dreiteiler Teil 2 über die Opfer des „NSU“ – Foto © obs/ARD Degeto Das Erste Stefan Ehrhardt

Zum Thema drehte die ARD Filmproduktionsgesellschaft Degeto in diesem Jahr einen Dreiteiler, wobei sich jeder Teil einem anderen Aspekt der „NSU“-Geschichte widmet. In Teil 1 mit dem Titel „Heute ist nicht aller Tage(nach der Buchvorlage „Heimatschutz“ von Stefan Aust), befasst man sich mit den Terroristen selbst. Es geht dabei vor allem um die zunehmende Gewaltbereitschaft des Trios aus Jena und die Entstehung der Terrorgruppe. Hierin spielen Anna Maria Mühe, Albrecht Schuch und Sebastian Urzendowsky das Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Teil 2 heißt „Vergesst mich nicht“ (nach dem Buch „Schmerzliche Heimat“ von Semiya Simsek mit Peter Schwarz) und darin geht es um die Geschichte der Opfer. „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ (nach dem Buch „Alles unter Kontrolle“ von Laila Stieler) heißt Teil 3 und hierin wird die Geschichte der Ermittler erzählt: Polizisten zwischen Verfassungsschutz, V-Männern und Staatsinteresse. Es handele sich um einen Politthriller über Macht und Ohnmacht, Seilschaften und Staatsversagen, heißt es von Seiten der ARD. Vergangene Woche fiel in Jena die letzte Klappe zu diesem Abschlussteil der Trilogie.

JEZT - Florian Lukas Sylvester Groth und Martin Baden im ARD-Dreiteiler zum NSU Teil 3 - Foto © obs ARD Degeto Das Erste Stefan Ehrhardt

Florian Lukas, Sylvester Groth und Martin Baden im ARD-Dreiteiler zum „NSU“ Teil 3 – Foto © obs ARD Degeto Das Erste Stefan Ehrhardt

Die Ausstrahlung des TV-Dreiteilers ist derzeit nach ARD Angaben für das erste Quartal 2016 vorgesehen. Die Trilogie ist eine Gabriela Sperl Produktion für Wiedemann & Berg Television für den BR, MDR, SWR, WDR und die ARD Degeto. Beta Film übernimmt die Weltrechte, für den Videovertrieb wird die TELEPOOL verantwortlich sein, teilte die ARD mit. Auch das Zweite Deutsche Fernsehen hat vor einigen Wochen sein 90-minütiges Doku-Drama über Beate Zschäpe (Arbeitstitel: „Letzte Ausfahrt Jena“) fertiggestellt – ein genaues Sendedatum stehe noch nicht fest, so der Sender. In der ZDF Produktion spielt Lisa Wagner (bekannt als „Kommissarin Heller“) die Jenaer Rechtsextremistin, Joachim Król („Es geschah am hellichten Tag“) einen BKA-Ermittler und als Richter Manfred Götzl ist der Kieler „Tatort“-Kommissar Axel Milberg zu sehen. Wie das Zweite Deutsche Fernsehen mitteilte, werde von Zschäpes Reise im Polizeikonvoi von der Haftanstalt Köln nach Gera und zurück berichtet, als die Hauptangeklagte im Münchner „NSU“-Prozess noch einmal ihre kranke Großmutter und ihre Mutter besuchen durfte.





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