„Schulhortfreiheit“: Jenaer Stadtelternsprecher schicken Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert einen Brief

18.12.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Schulhortfreiheit“: Jenaer Stadtelternsprecher schicken Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert einen Brief

JEZT - Podiumsgespraech der Thueringer Landeselternvertretung zum Thema Kita im August 2014

Podiumsgespräch der Thüringer Landeselternvertretung zum Thema „Horte und Kitas“ im August 2014 – Foto © MediaPool Jena

(JEZT / STADTELTERNSPRECHER) – Die Jenaer Landtagsabgeordneten wollen sich dafür einsetzen, dass die Horte an den Grundschulen in kommunaler Trägerschaft bleiben. Das war das Anliegen einer Podiumsdiskussion, am 7. Dezember 2015 in der Rathausdiele stattfand. Hierzu schreiben die Jenaer Stadtelternsprecher folgenden Brief:

Sehr geehrte Frau Ministerin Klaubert,

im Ergebnis der Öffentliche Podiumsdiskussion am Montag, 7. Dezember 2015 in Jena „Wie weiter mit den Schulhorten?“ möchten die ElternvertreterInenn der Grund- und der Gemeinschaftsschulen in Jena deutlich machen, dass die eigenver- antwortliche Organisation der Schulhorte durch den Schulträger sich zu einem we- sentlichen Qualitätsmerkmal für die Bildungslandschaft in Jena entwickeln durfte.

Die qualitativ hochwertige und vielfältige Bildungslandschaft, sowie eine erfolgreiche Städteentwicklung (Die Welt vom 27.11.2015) in Jena erfordert ein adaptives System im Bereich des Hortes. Das Modellvorhaben Schulhorte konnte seit 2008 erfolgreich entwickelt und etabliert werden.

Aus Sicht der Eltern existieren einige gewichtige Gründe dafür, dass in Jena das Modellprojekt in einen festen Bestandteil der Bildungslandschaft überführt werden sollte:

– Der Hort in Jena in der durch den Schulträger organisierten Form ist ein Merkmal der ganzheitlichen, ganztägigen, integrativen oder inklusiven Bildung und Erziehung.

– Die seit 2008 etablierten Strukturen im Bereich des Hortes in Jena ermöglichen es, dass individualisiertes Lernen und auf das Schulprofil abgestimmte Angebote mit sehr gut ausgebildeten ErzieherInnen und PädagogInnen realisierbar werden.

– Der Einsatz von ErzieherInnen überwiegend nur vor und nach dem Unterricht (Frühhort und Nachmittagshort) hätte unmittelbar bei den „Jüngsten“ Auswirkungen. Die Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen im und außerhalb des Unterrichts wäre beeinträchtigt, Angebote würden stark eingeschränkt. Bestimmte Schulkonzepte wären existentiell gefährdet bzw. müssten sich komplett neu organisieren und quasi bei Null anfangen. Eine ganztägige Bildung wäre nicht möglich.

– Eine Verunsicherung der ErzieherInnen durch ggf. eingeschränkte Stellenperspektiven hätte zwangsläufig eine Verunsicherung der Eltern und Kinder zur Folge.

Aus Sicht der Eltern fehlt eine sachorientierte Argumentation bzgl. der angedachten Beendigung des Modellprojekts; gerade vor dem Hintergrund, dass Jena sicherlich eine Stadt ist, in der dieses Modellprojekt erfolgreich ist.

Wir bitten Sie, im Interesse unserer Kinder, der ErzieherInenn, der Schulen und der qualitativ hochwertigen Bildungslandschaft in Jena, um eine Weiterführung des Modellprojektes bzw. die Kommunalisierung der Horte in Jena.

Die Stadtelternsprecher der Stadt Jena

Hintergrund: Seit dem Jahr 2008 sind die Jenaer Horte in kommunaler Trägerschaft. Derzeit gebe es unterschiedliche Modelle in Thüringen, sowohl Horte in kommunaler wie auch in Landesträgerschaft. Das Land beabsichtigt, alle Horte wieder in eigene Trägerschaft zu übernehmen.





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