Science City ist derzeit nicht zu schlagen, doch erst in der Verlängerung wiesen die Jenaer Korbjäger Bamberg mit 89:88 in die Schranken

18.12.15 • JEZT AKTUELL, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Science City ist derzeit nicht zu schlagen, doch erst in der Verlängerung wiesen die Jenaer Korbjäger Bamberg mit 89:88 in die Schranken

JEZT - Science City Jena Website Logo - Abbildung © MediaPool Jena

(JEZT / SCIENCE CITY) – Normaler Blutdruck, 180 Puls, Jenaer Basketball, die Steigerungsformen eines sowieso schon dramatischen Sports nehmen aus Sicht der Thüringer Korbjäger in den letzten Wochen des Basketball-Jahres 2015 immer nervenaufreibendere Züge an. Mit einem hauchdünnen 89:88-Sieg nach fünfminütiger Verlängerung kehrte Science City Jena in der Nacht vom Samstag zum Sonntag aus Bamberg zurück. In einem hochdramatischen Duell siegte das Harmsen-Team gegen die Bauanch Young Pikes, feierte den zehnten Erfolg in Serie und verteidigt einen Sechs-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze der 2.Basketball-Bundesliga.

Vor dem letzten Heimspiel am kommenden Samstag gegen Paderborn rangieren die Saalestädter somit auch weiterhin mit einer herausragenden Bilanz von 13 Siegen und einer Niederlage auf dem Platz an der Sonne, können im Verlauf dieser Woche ihre Weihnachtsfeier etwas entspannter angehen. Mit Immanuel McElroy, der nach dreiwöchiger Spielpause aufgrund einer Infektion zurückkehrte, dafür ohne Lukas Wank (Finger gebrochen) und einen durch grippalen Infekt geschwächten Jelani Hewitt bewiesen Jenas Basketball-Reisen eine große Portion Kampfgeist, viel Moral und hatten in der entscheidenden Situation das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.

In der Begegnung beim Kooperationspartner der Brose Baskets liefen die Ostthüringer lange Zeit einem Rückstand hinterher, drehten die Partie erst im Schlussabschnitt, um sich trotz aller Widerstände acht Sekunden vor der Schlusssirene den Sieg zu sichern. Bis dahin hatten die Franken dem Tabellenführer einen großen Kampf geliefert. Während die Franken äußert giftig und motiviert in das Spiel starteten, sich früh einen 18:9-Vorsprung erspielen konnten, benötigte Science City fast die gesamte erste Hälfte, um einen entsprechenden Rhythmus zu finden. Nachdem die Hausherren mit einer verdienten 26:18-Führung in die erste Viertelpause gingen, diesen Vorsprung auch im Verlauf des zweiten Spielabschnitts konservierten und ausbauten, kippte das Duell nach dem Kabinengang, blieb jedoch bis zum Ende offen. So war es den Baunachern unter den Augen von NBA-Legende Joe Dumars (Detroit Pistons) gelungen, mit der Halbzeitsirene einen 46:36-Vorsprung herauszuwerfen, bevor Science City Jena mit Beginn des dritten Viertels deutlich besser ins Spiel fand.

JEZT - Spielresultat Bamberg gegen Science City Jena - Abbildung © MediaPool JenaBis auf 53:51 (24., Georg Voigtmann) hatte das Harmsen-Team zwischenzeitlich verkürzt, bevor die Gastgeber erneut einen Lauf bis zum 63:51 (27.) starteten. Die verbleibenden drei Minuten bis zur Viertelpause standen dann jedoch wieder ganz im Zeichen der Jenaer Riesen. Bis zur 30.Minute war es Science City gelungen auf 65:64 heranzukommen, bevor die Viertelsirene ertönte. So musste die Entscheidung im vermeintlich letzten Spielabschnitt fallen. In dieser Phase spielte der Zweitliga-Spitzenreiter zunächst seine ganze Qualität aus, lag nach einem Distanzwurf von Ermen Reyes-Napoles zum 77:70 aussichtsreich vorn. Doch Baunach ließ nicht locker, nutzte hartnäckig die sich ihnen, auch durch die Entscheidungen der Unparteiischen gebotenen Chancen, um in Schlagdistanz zu bleiben. Nachdem Wayne Bernard zur Jenaer 81:76-Führung (38.) getroffen hatte, die Franken in den drei daraufhin folgenden Angriffen nicht punkten konnten, schien das Duell bereits entschieden.

Erst ein Korb von Nachwuchs-Center Johannes Thiemann zum 81:78-Anschluss sowie ein Dreier von Aufbauspieler Daniel Schmidt zehn Sekunden vor Ultimo glichen die Begegnung wieder auf 81:81 aus und klebten spätestens jetzt das Siegel „Thriller“ auf den Statistikbogen. Nachdem der letzte Wurf von McElroy bei einer Sekunde Restspielzeit vom Ring abprallte und sein Ziel verfehlte, ging es in die Verlängerung. In der enorm punktearmen Sonderschicht traf Jenas Immanuel McElroy 24,9 Sekunden vor der Sirene zum 89:88, bevor Baunach noch einmal den Ball bekam. Bei einem Korbleger von Jenas Center Oliver Clay gefoult, musste Baunachs 21-jähriger Center Johannes Thiemann an die Freiwurflinie, bekam die Chance, das Resultat zu drehen. Doch dem 2,05m großen Youngster versagten die Nerven. Gleich beide Schüsse setzte Thiemann auf den Ring, bevor sich Guido Grünheid den wichtigen Rebound schnappte, schnell an einen Jenaer Mitspieler weiterpasste, um einem möglichen Foul der Young Pikes zu entgehen.

„Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Baunach verfügt über eine sehr talentierte und heimstarke Mannschaft, die am heutigen Abend eine sehr starke Vorstellung abgeliefert hat. Nachdem wir schlecht in das Spiel gestartet sind, haben wir uns erst in der zweiten Halbzeit besser zurechtgefunden. Insbesondere im vierten Viertel hatte meine Mannschaft die Chance das Duell vorzeitig zu entscheiden, am Ende benötigten wir eine Verlängerung. Ich bin in erster Linie froh, dass wir mit einem Sieg nach Hause fahren. Dieses Spiel hätte auch anders ausgehen können. Respekt an die Baunacher für die Vorstellung. Noch mehr Respekt an unsere Jungs, die auswärts einmal mehr so ein Spiel gezogen haben“, sagte Björn Harmsen auf der Fahrt nach Thüringen.





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