„Kein Ruhmesblatt für Neu-Lobeda“: Ortsteilbürgermeister Volker Blumentrtt ärgert sich über den von der Silvesternacht liegen gebliebenen Müll

05.01.16 • JEZT AKTUELL, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Kein Ruhmesblatt für Neu-Lobeda“: Ortsteilbürgermeister Volker Blumentrtt ärgert sich über den von der Silvesternacht liegen gebliebenen Müll

JEZT - Überreste vom Neujahrsfest in Eisenach - Foto © MediaPool Jena 2006

Überreste vom Neujahrsfest – Foto © MediaPool Jena

(JEZT / JENAREPORTERIN JANA PRELLER) – Während Jenas Stadtzentrum bereits am ersten Tag des Jahres vom Silvestermüll befreit wurde, hat Jenas größter Stadtteil Neu-Lobeda noch immer damit zu kämpfen. Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt befürchtet, dass durch den von den Bewohnern verursachten Raketen- und Böllermüll sowie die vielen geleerten und am Straßenrand „entsorgten“ Alkoholflaschen das Image seines Ortsteils Schaden nehmen könnte, wie er der Ostthüringer Zeitung sagte. Einen Vorwurf will er den Mitarbeitern vom Kommunalservice Jena (KSJ) jedoch nicht machen, den „Die geben ihr Bestes!“, wie das Stadtteiloberhaupt der Presse versicherte.

Volker Blumentritt - Foto © SPD Jena

Volker Blumentritt – Foto © SPD Jena

Trotzdem habe bei ihm am Sonnabend das Telefon nicht stillgestanden, wie Blumentritt erklärte. Zwar hätten einen Tag nach Neujahr bei ihm Verwandte und Bekannte Glückwünsche für das neue Jahr loswerden wollen, die Mehrzahl der Anrufe sei aber von Anwohnern gekommen, die ihrem Ärger über die liegen gebliebenen Müllreste der Silvesternacht Luft machen wollten. Und in der Tat: Als Volker Blumentritt sein Haus verließ um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen, sah er die Bescherung. Beinahe wie die Vandalen hatten sich seine Einwohner benommen. Tausende von Raketen hatte man abgefeuert, Feuerwerksbatterien im Wert von weit mehr als 100.000 Euro wurden gezündet, Unmengen von Böllern verpulvert und zum Beispiel am Salvador-Allende-Platz in Lobeda-Ost türmten sich die Berge von Raketenresten und Blitzknallerhülsen. In der Binswangerstraße in Lobeda-West sah es vor manchen Häusereingängen aus wie auf einer Müllkippe. Eine Schande für die Lobedaer, von denen sich kaum jemand bemühte mit einem Besen die unrühmlichen Reste der Feierei wenigstens von den Gehsteigen zu befördern.

Am Sonnabend, den 02.01.2016, habe er versuchte, einige Hebel in Bewegung zu setzen, versicherte Blumentritt der Lokalzeitung. Bei Jenawohnen habe er nach eigenen Angaben etwas erreichen können, denn das Unternehmen ließ seine beiden für Lobeda beauftragten Reinigungsfirmen am Nachmittag ausrücken. „Ich bin wirklich sehr dankbar, dass das so schnell funktioniert hat„, erklärt er. Beim KSJ bekam er niemanden an den Hörer bekommen können, so der Ortsteilbürgermeister – dies obwohl es dort die Rufbereitschaft gab . Deshalb habe er direkt Fahrer von Fahrzeugen des Kommunalservice Jena angesprochen, die am Sonnabendmorgen die Papiertour durchs Stadtgebiet drehten, ob sie nicht einen Umweg über Lobeda fahren könnten um dort den Silvestermüll einzusammeln. Jedoch: „Die sammelten lediglich Kartons und Zeitungen ein, alles andere blieb liegen“, wird Blumentritt in der OTZ zitiert.

Seiner Meinung nach müsste beim KSJ das Zeit-und Reinigungsmanagement optimiert werden – heißt aus seiner Sicht: Zuerst ist Neu-Lobeda vom Müll zu befreien und dann erst die anderen Stadtteile. Denn wenn erst einmal der Müll seiner Bewohner „einfach liegen bleibt“ und die Silvesterüberreste mit dem angekündigten Schnee und Matsch unansehnlich werden, dann leidet das Image Lobedas und nimmt womöglich Schaden, meint der Ortsteilbürgermeister. Nicht verstehen kann Volker Blumentritt aber vor allem die Gleichgültigkeit mancher Anwohner. Viel wäre geholfen, wenn zu Besen und Schaufel gegriffen und ein Großteil des Mülls entfernt werden würde. Für das nächste Silvesterfest denkt das Stadtteilberhaupt nun darüber nach, eine Art „Subotnik für Neu-Lobedas Image“ ins Leben zu rufen: Einen ehrenamtlichen Reinigungsdienst seiner Bewohner.

Lesen Sie zum Thema auch folgenden Kommentar von OTZ-Redakteurin Annett Eger!





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