Überfall auf Asylbewerber aus Afghanistan in Winzerla war eine politisch motivierte Straftat!
Vergangenen Mittwoch gegen 20 Uhr hatten unbekannte Täter zwei Asylbewerber in Jena-Winzerla angegriffen. Die Angreifer schlugen die 25 und 29 Jahre alten Flüchtlinge aus Afghanistan vor der Turnhalle, die derzeit von insgesamt 60 Menschen als Gemeinschaftsunterkunft genutzt wird, kranlenhausreif.
Die Flüchtlinge erlitten bei der Attacke, bei der nach Angaben der Ostthüringer Zeitung auch ein Teleskopschlagstock zum Einsatz gekommen sein soll, Verletzungen im Gesicht und mussten anschließend im Universitätsklinikum in Jena behandelt werden. Katja Glybowskaja, stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Jena-Weimar, die die Gemeinschaftsunterrkunft betreut, sagte in der OTZ, dass nun alle Untergebrachten ängstlich seien. „Wir haben Kontakt mit der Opferberatung aufgenommen, die Angebote unterbreiten will“, sagte sie; die beiden betroffenen Flüchtlinge sind nun in eine neue Unterkunft gebracht worden.
Das Landeskriminalamt geht inzwischen von einer politisch motivierten Straftat aus, denn einer der Täter soll vermummt gewesen sein. Man sei seit Ende September in Jena und Weimar in der Flüchtlingsarbeit aktiv, so Glybowskaja. Der Übergriff, über den gestern bundesweit in Nachrichten berichtet worden war, sei „eine traurige Premiere“ gewesen. Bis auf vereinzelte Pöbeleien gegenüber Helfern seien die Menschen in Winzerla bislang äußerst offen auf die Flüchtlinge zugegangen und Nachbarn hätten sogar Kuchen vorbeigebracht. „Wir hoffen, dass die Polizei sensibilisiert ist, die Unterkünfte stärker in Blick zu nehmen“, sagt Katja Glybowskaja in der Lokalzeitung.
Negativ angeheizt wurde dei Stimmung in Winzerla zuletzt durch Wiebke Muhsal, Jenaer Landtagsabgeordnete der Alternative für Deutschland, die erklärte hatte, es könne nicht sein, „dass Sporthallen zweckentfremdet werden und der Jenaer Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung stehen„, Jena „unter der von der Stadt unhinterfragten Aufnahme einer Großzahl illegal eingereister Personen“ leide und Flüchtlinge die Gesellschaft „horrende Summen an Sozialleistungen“ kosten würden.
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