„New Horizons“: Heute vor zehn Jahren startete die Forschungssonde, die unser Bild von Pluto für immer veränderte
(JEZT / BERNHARD DOEPFER) – Als sich am 19. Januar 2006 die NASA-Sonde „New Horizons“ leicht verspätet auf den Weg machte, Pluto zu erforschen, ahnte niemand, dass sie niemals beim neunten und letzten Planeten unseres Sonnensystems ankommen sollte, denn den gab es zum Zeitpunkt der Ankunft gar nicht mehr. Nur wenige Monate nach dem Abflug stufte die Internationale Astronomische Union Pluto zum Zwergplaneten herunter und unser Sonnensystem hatte fortan nur noch acht echte Planeten. Doch dieser Fauxpas schmälerte nicht die Arbeit wissenschaftliche Arbeit der Sonde, die im letzten Jahr einige der aufsehenerregendsten astronomischen Entdeckungen präsentierte.
Zwar legte man „New Horizons“ während des etwas mehr als neun Jahre währenden Flugs zum Zwergplaneten (mit einer Reisegeschwindigkeit von rund 52.000 Kilometern pro Stunde) mehrmals in sog. Tiefschlafphasen, aber immer dann, wenn es darauf ankam, arbeitete die Sonde „auf den Punkt“ präzise, so etwa beim „Flyby“ genannten Schwungholen am Jupiter. Und spannend wurde es dann kurz vor dem 14. Juli 2015, als sich „New Horizons“ dem etwa 5.000.000.000 Kilometer von der Erde entfernten Zwergplaneten und seinem engen Begleiter Charon annäherte und dabei sowie während des Vorbeifluges mit allen Instrumenten an Bord jede Menge Daten sammelte und Hunderte von Fotos machte.
Die bisherigen Forschungsergebnisse kann man HIER bei JEZT noch einmal nachvollziehen. Bisherig deshalb, weil die Mission von „New Horizons“ auch im Januar 2016 noch lange nicht beendet ist. So soll die Sonde Anfang 2019 an dem sog. „transneptunischen Objekt“ 2014 MU69 vorbei fliegen und diesen Himmelskörper aus noch größerer Nähe erforschen als den Zwergplaneten Pluto. Zur Zeit ist man auf der Erde aber immer noch damit beschäftigt, die beim Pluto-Vorbeiflug gesammelten Daten auszuwerten. Es sind aufgrund der riesigen Entfernung zu unserem Planeten und der relativ geringen Bandbreite der Funkübertragung sogar noch viele Daten gar nicht übertragen worden. So wird es noch einige Monate und teilweise sogar Jahre dauern, bis die Wissenschaft die Erkenntnisse komplett ausgewertet hat, welche die vor genau zehn Jahren gestartete Raumsonde bislang sammelte.
Nebenbei bemerkt: Was in der Datenflut des 14. Juli 2015 sogar etwas unterging war, dass auf den Tag genau fünf Jahrzehnte zuvor mit dem Vorbeiflug von Mariner 4 am Mars die Ära der modernen Planetenerforschung mittels Foto-Raumsonden begonnen hatte.
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