Das Universitätsklinikum Jena wurde als erste Klinik in Thüringen durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert
Optimale Versorgung bei Tumoren in den Knochen und in den Muskeln: Als erste Klinik in Thüringen und als elfte Klinik in Deutschland wurde das Universitätsklinikum Jena (UKJ) jetzt von der Deutschen Krebsgesellschaft als „Muskuloskelettales Tumorzentrum“ ausgezeichnet. Angesiedelt ist das Zentrum an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKJ und ist dabei eng eingebunden in das klinikweite UniversitätsTumorCentrum.
„Seit über zehn Jahren ist die Behandlung von Patienten mit Tumoren der Bewegungsorgane einer der Schwerpunkt in unserer Klinik – von der Diagnose, zur Therapie bis hin zur strukturierten Nachsorge. Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft ist für uns und unsere Patienten ein wichtiges Qualitätssiegel“, erklärt Prof. Dr. Dr. Gunther O. Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ. „Gemeinsam mit den weiteren Tumorexperten des UKJ beraten wir, welche operativen Therapie für die Patienten am besten geeignet ist“, so Prof. Dr. Dr. Gunther O. Hofmann.
Etwa zwei von 100.000 Menschen in Deutschland erkranken pro Jahr an einem bösartigen muskuloskelettalen Tumor, Mediziner sprechen hier von Weichgewebs- oder Knochensarkomen. „Leider werden diese Erkrankungen weiterhin oft erst sehr spät entdeckt und die Beschwerden, wie z.B. Schmerzen oder Schwellung, zunächst falsch gedeutet. Dadurch geht wertvolle Zeit für einen frühzeitigen Therapiebeginn verloren. Das Ziel der Fachsprechstunde liegt somit darin, Patienten mit diesen seltenen Tumorerkrankungen eine zeitnahe sowie spezifische Diagnostik zukommen zu lassen, um einen operativen Eingriff durchzuführen“, so Oberarzt Dr. Matthias Vogt, der die wöchentliche muskuloskelettale Tumorsprechstunde der Klinik betreut. Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Tumortherapie sei in jedem Fall die strukturierte Nachsorge: „Dazu zählen die regelmäßigen klinischen und bildgebenden Kontrollen in der speziellen Tumorsprechstunde am UKJ, die zum Teil bis zu zehn Jahre nach der Tumoroperation erforderlich sind“, so Prof. Hofmann.
Folge einer Tumorerkrankung kann auch sein, dass ein Gelenk ersetzt werden muss. „In diesen Fällen setzen wir eine Endoprothese ein. Dies kann z.B. den Ellenbogen, das Knie, die Schulter, aber auch die Hüfte betreffen“, sagt Dr. Arne Wilharm, ein Hauptoperateur des EndoProthetikZentrums am UKJ, das seit 2015 zertifiziert ist. Im vergangenen Jahr haben die Endoprothetik-Experten des UKJ fast 230 Hüft- und Knieendoprothesen eingesetzt sowie über 50 Endprothesenwechsel vorgenommen. Dies erfolgt meist bei Gelenkverschleiß oder bei Knochenbrüchen. In besonderen Fällen wird dies aber auch bei Tumorpatienten durchgeführt. Ob die Implantation einer Endoprothese erfolgversprechend ist und nicht doch ein Erhalt des natürlichen Gelenkes möglich ist, wird vor jedem Gelenkersatz von mehreren Fachärzten ausführlich besprochen.
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