„Auf Entdeckungsfahrt in die Antike“: Klassische Archäologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena zeigen ab übermorgen ihre Georgien-Ausstellung

01.02.16 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Auf Entdeckungsfahrt in die Antike“: Klassische Archäologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena zeigen ab übermorgen ihre Georgien-Ausstellung

JEZT - Die Jenaer Altertumswissenschaftlerin Prof. Dr. Annegret Plontke-Lüning zeigt eine antike Gewandschnalle.. - Foto © FSU Kasper

Die Jenaer Altertumswissenschaftlerin Prof. Dr. Annegret Plontke-Lüning zeigt eine antike Gewandschnalle.. – Foto © FSU Jan-Peter Kasper

(JEZT / FSU) – Zu einer Entdeckungsreise in das Land des Goldenen Vlieses laden Prof. Dr. Eva Winter, Prof. Dr. Annegret Plontke-Lüning, Dr. Dennis Graen und Studierende des Lehrstuhls für Klassische Archäologie der Universität Jena neugierige kleine und große Besucher in die Universität ein. Am 2. Februar wird im Ausstellungskabinett der Friedrich-Schiller-Universität, im Raum 25 des Hauptgebäudes (Fürstengraben 1), die Ausstellung „Entdeckungen im Land des Goldenen Vlieses“ eröffnet. Sie trägt den Untertitel „Archäologische Funde aus Georgien in Jena“ und nimmt die Besucher auf eine Zeitreise in das antike Georgien mit.

„Wir zeigen viele neue Fundstücke, die erst in den letzten Jahren ausgegraben worden sind“, sagt Prof. Dr. Annegret Plontke-Lüning. Zutage gefördert wurden u. a. prachtvolle Gewandschließen oder Gürtelschnallen, die wohl als Schmuck gedient haben. Die ältesten Stücke stammen aus dem 17. Jahrhundert vor Christus, die jüngsten Artefakte aus der römischen Kaiserzeit. Den größten Teil der Fundstücke haben georgische Archäologen gemeinsam mit einem Team der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg ausgegraben. „Wir zeigen Fundstücke aus der Stadt Poti beim antiken Phasis, aus dem Jahrtausende alten Atskuri und aus dem Regionalmuseum Bordshomi in der Bergprovinz Ratscha, darunter sind außergewöhnliche Bronzen“, sagt Dr. Dennis Graen. Insgesamt sind es etwa 100 Exponate, die bis zum 27. März ausgestellt werden.

JEZT - Logo der Friedrich-Schiller-Universität - FSU Jena - Abbildung © MediaPool JenaVor gut einem Semester haben Plontke-Lüning, Graen und die Studierenden Daniela Schindler, Stefanie Adler, Cynthia Weißflog, Ronja Schrand sowie Maximilian Höhn begonnen, die schon vorher in Nürnberg gezeigte Ausstellung neu zu konzipieren. Entstanden ist dabei eine ambitionierte Kabinettschau, die Georgien als Land im Schnittpunkt der Kulturen zeigt und dabei auf den Mythos vom Goldenen Vlies Bezug nimmt, der uns am ausführlichsten von Apollonios Rhodios (3. Jh.v.Chr.) überliefert wurde. Das sagenumwobene Goldene Vlies, das die Argonauten um Jason aus Kolchis holten, steht symbolhaft für den Reichtum des antiken Georgiens: Mit Widderfellen wurde Gold aus den Flüssen gewaschen.

Parallel zur Ausstellung wird ein umfangreiches Begleitprogramm geboten. Insgesamt acht Vorträge finden jeweils mittwochs um 18 Uhr statt, eine Verkostung von Weinen aus Georgien ist vorgesehen und museumspädagogische Angebote für Kinder ab vier Jahren. Um die Exponate zeitlich und geographisch einordnen zu können, wird es einige Schautafeln geben. Zwar wird in Jena als ,besondere Orchidee‘ Kaukasiologie gelehrt und gehört Tiflis zu den ältesten Partneruniversitäten, dennoch dürfte nicht jeder wissen, dass Georgien zu den ältesten christlichen Ländern gehört.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 2. Februar um 18 Uhr hält Prof. Dr. Vakhtang Licheli aus Tiflis im Hörsaal 24 des Uni-Hauptgebäudes einen Festvortrag mit dem Titel „Neue archäologische Entdeckungen in Georgien“. Licheli leitet das Institut für Archäologie an der Ivane-Dshavakhishvili-Universität in Tiflis. Am Tag darauf gibt Lichelis Tochter Tamara, eine international renommierte Pianistin, um 18 Uhr in der Aula der Universität (Fürstengraben 1) ein Klavierkonzert mit Werken von Bach, Lizst, Ravel, Debussy und Werken georgischer Komponisten. Weitere Vorträge behandeln die Ausgrabungen in Georgien oder zeigen fotografische Impressionen sowie Aspekte der wechselvollen Geschichte des Landes und seiner Bewohner.

Geöffnet ist die Ausstellung „Entdeckungen im Land des Goldenen Vlieses“ vom 3. Februar bis 27. März jeweils Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 11 bis 14 Uhr, am Dienstag und Mittwoch zudem von 16 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.





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